Das Trafohäuschen von Irgendwo

Ein Haus für den Strom – Der Betrieb zwischen „Nirgendwo“ und „Irgendwo“ braucht Energie – nicht nur auf den Schienen, sondern auch daneben. Wo Dampf, Licht und Bewegung entstehen, da fließt Strom, unsichtbar und doch unentbehrlich. Und so steht es nun da, am Rand des Bahnhofs, etwas abseits vom Gleis – das kleine Trafohaus, unscheinbar vielleicht, aber von eigenem Charakter.

Sein Vorbild stammt aus einer Zeit, als noch der Geruch von Kohle und Öl in der Luft hing. In jener Epoche, in der nicht nur Lokomotiven, sondern auch Gebäude vom Rauch der Feuerungen geschwärzt waren. Das neue Häuschen fügt sich genau in dieses Bild: ein Stück Technikgeschichte in Miniaturform, so schlicht, dass es fast übersehen werden könnte – und doch unersetzlich.

Auf dem Foto ist dieses kleine Bauwerk zu sehen – ein schmaler, hoher Bau mit dunklem, rußigem Putz, den Spuren von Alter und Wetter. Das Dach trägt ein kräftiges Rotbraun, unregelmäßig gealtert, die Türen sind tiefdunkel gestrichen. In seiner Schlichtheit erzählt das Häuschen von der Zeit der Dampfloks, vom Ruß an den Mauern und der Kraft, die unsichtbar durch Drähte floss. Ein winziges Gebäude – und doch voller Geschichte.

Wie schon bei dem Bahnhofsgebäude von „Irgendwo“, ist auch dieses Gebäude Eigenbau – gezeichnet, gedacht und gefertigt mit Geduld und ruhiger Hand. Als Werkzeuge dienten keine schweren Maschinen, sondern Ideen, Präzision und ein gutes Auge.

Mit dem 3D-Grafikprogramm Fusion 360 entstand der Entwurf – Maß für Maß, Kante für Kante. Aus 3 mm Foambord, Papierresten, Karton und Wellpappe wuchs das kleine Bauwerk Schicht um Schicht empor. Weißleim verband, was zusammengehört, ein scharfer Cutter schnitt saubere Linien, und die Airbrush verlieh dem Ganzen Leben.

Für die Farbgebung kam eine Auswahl an Vallejo Air Farben zum Einsatz – gedämpfte Grau- und Brauntöne, etwas Rußschwarz, ein Hauch Rost an der Tür. So wirkt das Häuschen, als hätte es Jahrzehnte Wind, Wetter und Kohlenrauch überstanden.

Wenn am Abend die ersten Lampen im Bahnhof „Irgendwo“ aufleuchten und die BR 94 leise aus dem Schuppen rollt, dann weiß man: Der Strom fließt. Still, zuverlässig, verborgen – aus einem kleinen Trafohaus, das ganz selbstverständlich dazugehört.


Und vielleicht ist dieses kleine Bauwerk, an dem noch einige Details zu gestalten sind, mehr als nur ein Teil des Dioramas. Sein einfacher, zeitloser Charakter macht es vielleicht auch für Tabletop-Spieler interessant – als Kulisse, als Hintergrund, als stiller Zeuge einer Welt, in der Technik und Handwerk noch sichtbar waren. Vielleicht weckt das Häuschen die Lust, selbst zu bauen: mit Cutter, Karton, etwas Farbe und sich dann bei der individuellen Detailgestaltung in eigener Fantasie und Kreativität zu verlieren. Denn genau das ist die Idee hinter „Irgendwo“ – dass ein Foto, ein Bericht, ein kleiner Bau andere dazu inspiriert, ihre eigene Welt entstehen zu lassen.

Die Zweiseitenansicht des Trafohauses steht im Maßstab H0 hier als Vektorzeichnung (SVG-File) mit der Maßzeichnung zum kostenlosen Download (ZIP-File) bereit.

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Projekt Kleinbahn – Feinarbeit an den Details

Fenster und Türen Set Version 2.0 – Beim Bau des kleinen Landbahnhofs „Irgendwo“ mit im Lasercut-Verfahren erstellten Hauswänden (Beitrag) aus 5mm dicken Schaumstoffplatten (nicht 3D-Druck-Baukasten) hat sich gezeigt, dass die 3D-gedruckten Fenster zwar maßlich exakt in die Öffnungen der Hauswände passen, doch beim genaueren Hinsehen zeigten sich kleine, aber störende Spalte zwischen Rahmen und Wandkante.

Solche Feinheiten mögen auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, doch gerade sie entscheiden über die Wirkung eines Modells – über den Unterschied zwischen „gebaut“ und „gewachsen“.

Darum wurde das ursprüngliche Fenster- und Türen-Set v1.0 überarbeitet und um passende Außenteile mit angedeuteten Fensterbänken (gelbe Teile im Bild) ergänzt.

Diese neuen Rahmenteile werden von außen in die Wandöffnungen eingesetzt und überdecken dort – wie eine schmale Blende – die kleinen Unregelmäßigkeiten. Das Ergebnis ist ein sauberer Abschluss, der den Fenstern Tiefe und dem Gebäude ein harmonisches Erscheinungsbild verleiht.

Das neue Set enthält fünf Innen- und dazu passende fünf Außenteile.

Das überarbeitete Fenster- und Türen-Set v2.0 (10 STL-Files für 3D-Druck, Zeichnung mit Maßen) als ZIP-Datei gepackt) steht für nicht-kommerzielle Zwecke zum kostenlosen Download zur Verfügung. Es enthält alle angepassten Bauteile und kann sowohl für das Modell des Bahnhofs „Irgendwo“ als auch für eigene Projekte genutzt werden.



28 Downloads


inclusive update vom 11.11.2025, 20:45 Fenster OG klein innen v2.1

Mit dieser Anpassung nähert sich das Bahnhofsmodell „Irgendwo“ weiter seinem Vorbild – ein Stück genauer, ein Stück realistischer, ein Stück lebendiger.

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Projekt Kleinbahn – Zwischen Schotter und Dampf

Leben im Bahnhof „Irgendwo“ – Ein weiterer Schritt ist getan: Die ersten Gleisabschnitte der H0e-Gleise im Bahnhof „Irgendwo“ sind eingeschottert. Der dunkle Basaltschotter legt sich wie ein verbindendes Band zwischen Schiene und Landschaft, bringt Ruhe und Realismus in die Szene. Zwischen den Weichen glänzt noch der feine Kleberfilm, während die Gleise bereits fest verankert sind – bereit für die ersten Rangierfahrten.

Auf den Fotos ist ein besonderer Moment eingefangen: Die Tenderlok der Baureihe 94 hat auf dem Regelspurgleis vor dem Bahnhofsgebäude „Irgendwo“ Halt gemacht. Zwei Personenwagen hängen im Schlepp – einer in tiefem Grün, eine so genannte Donnerbüchse, der andere in klassischem Rot-Beige, ein Triebwagen-Beiwagen V140, erworben am vergangenen Wochenende bei „Modellbahn Total“ des ECRS e.V. in Lohmar. Im Hintergrund erhebt sich der im Bau befindliche Bahnhof, das Erdgeschoss noch unverputzt, das Obergeschoss mit seiner hölzernen Struktur noch roh, das Dach sauber gefügt.

Im Bild rechts vor der Dampflok BR 94 der 3D-Druck Triebwagen T1 aus eigenem Haus und die Dieseltrieblok V12 der Rhein-Sieg-Eisenbahn, beide Spur H0e.

Diese Szene erzählt leise von Anfängen – von einem Ort, an dem Technik und Handarbeit, Vergangenheit und Gegenwart, Idee und Modell miteinander verschmelzen. Noch riecht alles nach frischem Schotter, Farbe und Holzleim, und doch scheint es, als könne gleich der Schaffner pfeifen und die Reise weitergehen – von Nirgendwo nach Irgendwo.

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