Bahnhof „Irgendwo“ – Eröffnung

Eröffnung in „Irgendwo“ – Der Morgen roch nach feuchtem Holz und frischer Farbe, als hätte die Nacht selbst einen letzten Segen über das neue Bahnhofsgebäude gehaucht. Die Türen standen weit offen, die Fenster glänzten, und das Mauerwerk trug den leichten Stolz eines Bauwerks, das nun endlich wusste, wofür es errichtet worden war. Menschen strömten herbei, neugierig, erwartungsvoll, manche mit verschränkten Armen, andere mit leuchtenden Augen — denn heute, an diesem besonderen Tag, wurde der Bahnhof „Irgendwo“ offiziell eröffnet.

Auf dem Brachland an der Baustelle hatten sich viele versammelt, wie Zuschauer eines leisen Festes. Ein rotes Band flatterte im Wind. Und vor dem Haupteingang stand die Bürgermeisterin, das Gesicht vom kühlen Morgen gerötet, das Herz allerdings voller Wärme. Sie hob die Hände, und das Murmeln verebbte.

„Liebe Bürgerinnen und Bürger von Irgendwo,“ begann sie, und ihre Stimme trug weit über die Köpfe hinweg, „wir stehen heute vor einem Gebäude, das nicht nur Stein und Dach und Fenster ist. Es ist ein Stück Geschichte, wiedergeboren im Maßstab unserer eigenen Träume.“ Sie zeigte mit einer offenen Hand auf das frisch errichtete Bauwerk. „Der Bahnhof, den wir heute einweihen, ist dem wunderschönen Bahnhof in Asbach nachempfunden — und seinem heutigen Museum. Und ja: Es ist ein Eigenbau. Erdacht, von Hand geschaffen. Mit einfachsten Mitteln, nachhaltig gebaut. Das darf man sehen. Und das soll man auch sehen. Denn jede Kante, jeder Balken, jede Spur von Farbe erzählt von der Leidenschaft, die hier hineingeflossen ist.“ Ein leises Raunen zog durch die Menge, zustimmend, getragen von einem Gefühl, das irgendwo zwischen Stolz und Sanftheit lag.

„Ich möchte allen danken,“ fuhr sie fort, „wirklich allen, die mit Rat und Tat, mit Handwerk, Geduld, Ideen und Mut dazu beigetragen haben, dieses Projekt zu verwirklichen. Ohne euch wäre dieser Bahnhof nicht das geworden, was er heute ist: ein Tor. Ein Versprechen. Eine Einladung.“

„Mit dem Bahnanschluss,“ sagte sie, „öffnet sich Irgendwo zur Welt — und die Welt öffnet sich zu uns. Möge jeder, der hier einsteigt oder aussteigt, neue Abenteuer finden. Und möge jeder, der hier lebt, wissen: Ihr seid eingeladen. Eingeladen, ‚Irgendwo‘ zu erkunden, zu gestalten, zu lieben.“

Ein Applaus brandete auf, erst zaghaft, dann kräftig, bis er schließlich den ganzen Bahnhof erfüllte. Kinder stellten sich auf Zehenspitzen, um besser sehen zu können. Ein alter Mann wischte sich verstohlen die Augen. Dann wurde das Band durchschnitten — ein roter Strich Hoffnung fiel zu Boden — und in diesem Moment schien es, als würde der Bahnhof selbst kurz durchatmen vor Freude.

Der erste Zug würde bald eintreffen. Und „Irgendwo“ war bereit. Bereit für Geschichten, die erst noch geschrieben werden.

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