Gespräche unter Freunden – Das Tapirtier

Aus der Reihe Gespräche unter Freunden

Die beiden jungen Freunde Motte und Rabe schlendern nach Schulschluss den Gehweg entlang. Motte, stets mit einem gewissen Ernst bei der Sache, hält seinen schweren Ranzen ordentlich fest, während Rabe ihn lässig über einer Schulter baumeln lässt, als wolle er signalisieren, dass er jederzeit bereit sei, ihn endgültig wegzuwerfen.

„Heute haben wir wieder Unterricht bei der Frau Klassenlehrerin gehabt“, beginnt Rabe, während er mit den Schuhspitzen kleine Kiesel auf dem Gehweg anstößt. „Das ist ja an und für sich nichts Besonderes“, bemerkt Motte trocken.

„Aber wir haben über Tiere in fremden Ländern gesprochen!“, verkündet Rabe, als hätte er sich persönlich durch den dichten, feuchten Dschungel geschlagen. Motte nickt wohlwollend. „Ah, Zoologie also.“ „Zoolo– was?“ „Zoologie. Die Lehre von den Tieren.“ Rabe winkt ab. „Lehren und Lernen – immer diese komplizierten Dinge. Jedenfalls hat uns die Frau Klassenlehrerin ein Bild gezeigt und eine Aufgabe mitgegeben.“ Motte sieht ihn interessiert an. „Und welche, Rabe?“ „Wir sollen überlegen, was das Tapirtier benützt.“ Motte runzelt die Stirn. „Das Tapirtier?“ „Ja, das Tapirtier!“ Rabe nickt.

„Benützt das Tapirtier… Klopapier?“ Einen Moment lang herrscht Schweigen. Dann sagt Motte vorsichtig: „Ja… es benützt es.“ Rabe hebt triumphierend den Zeigefinger. „Aber was nützt es?“1)

Sie sehen sich an. Und plötzlich bricht es aus ihnen heraus – ein schallendes Lachen, das den gesamten Heimweg begleitet. Lachend und hüpfend setzen sie ihren Weg fort, während irgendwo, in einem fremden Land, ein Tapir vermutlich unbeeindruckt sein Geschäft verrichtet.

Ein Beitrag aus der Reihe Gespräche unter Freunden

1) frei nach dem Gedicht von Jaromír Plachý, Tschechien

Land Rover Defender D90 Zweitürer ausgeliefert

Aus der Reihe Gespräche unter Freunden

„Du Rabe!“, „Ja, Motte.“ „Rabe, ich habe gute Nachrichten.“ „Und welche Motte, wenn ich fragen darf.“ „Der neue Defender ist ausgeliefert.“ „Ach, Du meinst Dein Zebra.“ „Ja.“ „Ich hoffe Motte, das sind keine Fakenews von Dir. Ich habe nämlich davon zu Hause schon erzählt.

Garagenbild KI-generiert

Brigitte war ganz entzückt von dem Zebra und mein Onkel Wilhelm hat mir gleich einen Vortrag über Professor Bernhard Grzimek gehalten. Der und sein Sohn Michael haben wohl mal so einen Wagen gehabt und sind damit in Afika unterwegs gewesen.“ „Rabe, das ist mir durchaus bekannt. Wenn Du es genau wissen willst, in der Serengeti waren die unterwegs.“

„Schon gut Du Schlaumeier, erzähl lieber von der Auslieferung Deines Defender.“ „Rabe, ich habe den heute in der Werkstatt abgeholt, in Hennef, da wo alte, lieb gewonnene Autos, Oldtimer wieder aufgearbeitet, restauriert werden. Im Autohaus Skawinski; für meinen Defender genau die richtige Werkstatt. Ich habe mich da mal umsehen dürfen und ich sage Dir.“ „Was denn Motte, mach es nicht so spannend.“

„Rabe, da machst Du eine Zeitreise, Klassiker, einige unter Planen, und ein Land Rover steht da auch, um wieder aufgebaut zu werden. Das wäre das Richtige für Deinen Onkel Wilhelm, da kann er sich in alten Zeiten verlieren und von seinen angeblichen Heldentaten erzählen.“ „Motte, gibt es da auch so kleine, alte offene Autos mit zwei Sitzen. Das wäre das richtige für meine Mutter und ihre Freundin Brigitte. Am liebsten einen kleinen roten Flitzer. Damit würden die bestimmt mal gerne bei offenem Verdeck um die Eisdielen kreisen, ihre Haare im Wind spielen lassen und ganz aufgedreht den jungen Männern mit schrillem Hallo zuwinken.“

„Klar gibt es die da auch.

Ach was rede ich lange rum, schauen wir uns einfach mal das Video von der Auslieferung meines D90 an.

Hier Rabe, schau.“

Ein Beitrag aus der Reihe Gespräche unter Freunden

Motte und sein neuer Defender D90

Aus der Reihe Gespräche unter Freunden

„Hallo Rabe, frohes neues Jahr.“ – „Frohes Neues Motte.“ „Rabe, bist du gut ins neue Jahr gestartet? Mein Vater und ich sind entspannt ins neue Jahr gerutscht. Und du? Erzähl! Deine Mutter und ihre Freundin Brigitte haben doch bestimmt wieder eine grandiose Silvesterparty geschmissen.

Hat dein Onkel Wilhelm sie diesmal wieder mit seinen alten Schallplatten verzaubert? Ich wette, er hat ein buntes Programm aufgelegt, seine Lichtorgel auf den Boden gestellt und die Discokugel drehen lassen. Abwechselnd hat er Rumba, Cha-Cha-Cha, Samba, Disco-Fox und Twist mit den ausgelassenen Damen getanzt und sich dabei wie der Tiger aus der Siedlung gefühlt!“

„Ja, Motte, genau so war es! Und um Mitternacht ging’s dann raus auf die Straße. Da wurde es richtig wild – Böller, Raketen, Frösche, Heuler, Pfeifer, alles ganz nach alter Tradition. ‚Prosit Neujahr!‘ haben meine Mutter und Brigitte den Nachbarn zugekreischt. ‚Alles Gute!‘“

„Rabe, bei uns war es etwas ruhiger. Mein Vater gibt für Böller und Raketen keinen Cent aus. Wir haben uns nur aus der Ferne die Raketen der anderen am Himmel angesehen.“

„Tja, Motte, dann können wir uns ja jetzt wieder den wirklich wichtigen Dingen im Leben widmen!“ „Es gibt Neuigkeiten aus der Garage, Rabe!“ „Was denn, Motte?“

„Mein Vater sagt, das Wetter ist zurzeit überhaupt nicht geeignet fürs Modellfliegen. Also hat er mir einen neuen Crawler geschenkt – 1 zu 10 mit Brushlessmotor, ein Baukasten! Ein großartiges Fahrwerk mit Allradantrieb und die Karosserie eines Land Rovers. Ein Defender D90, ein echter Klassiker. Mit dem fahre ich im Frühjahr nach Afrika, in die Serengeti! Er wird übrigens in Georg’s Garage – Spirit of Wolperath – aufgebaut und wie ein Zebra lackiert. Ganz so, wie der Professor Grzimek damals seine DO 27, die D-ENTE, gestaltet hat. Herbert hat übrigens ein Modell von genau diesem Flugzeug, das er Auf der Hardt fliegt.“

„Wow, Motte! Darf ich den Crawler mal sehen?“

„Klar, Rabe! Hier sind ein paar Bilder. Der D90 ist noch nicht ganz fertig, aber ich kann mir schon gut vorstellen, wie er aussehen wird, wenn er in ein paar Tagen komplett ist.“

Ki-generierte Garagenbilder

Ein Beitrag aus der Reihe Gespräche unter Freunden

Spaß und Regeln beim Hallenfliegen

Unter Freunden – Motte und Rabe – Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig.

Unsere Freunde Motte und Rabe sind inzwischen begeisterte Modellflieger. Sie haben sich zum Hallenfliegen verabredet. In einer düsteren Sporthalle, in der die Geräusche von quietschenden Turnschuhen und knallenden Bällen normalerweise zu hören sind, haben sich die zwei unerschrockenen Modellflugbegeisterten verabredet.

Ihre Mission:

Die Lüfte zu erobern

mit ihren kleinen, aber eindrucksvollen Flugzeugen.

Motte, der Hobbybastler mit einem Hang zum Perfektionismus, hat sein Modellflugzeug liebevoll vorbereitet. Es glänzt in der Hallenbeleuchtung, als hätte er es gerade aus einer Modellflugzeugschönheitsklinik geholt. Jede Schraube ist fest angezogen, jede Lackierung perfekt aufgetragen.

Er streicht sanft über die Flügel und das weiche, graue Fell des Piloten. Beide lächeln zufrieden. „Dies wird ein Flug für die Geschichtsbücher, mein Freund!“, ruft er enthusiastisch seinem Partner zu.

Sein Kumpel Rabe hingegen, ein Liebhaber des Improvisierens und der Spontanität, hat sein Modellflugzeug aus einer Kiste gekramt, die mehr nach einem Grab für verlorene Gegenstände aussieht als nach einem Lager für wertvolle Fluggeräte. Mit einem Schulterzucken und einem breiten Grinsen schnappt er sich das Flugzeug und schleudert es in die Luft.

„Wer braucht schon Präzision, wenn man Leidenschaft hat, oder?“, ruft er fröhlich und wirbelt umher wie ein Kind im Spielzeugladen.

Der Schal des Piloten flattert im Wind der Heizungsanlage. Während Motte die Windverhältnisse in der Halle akribisch prüft und die Startbahn inspiziert, um die perfekte Flugroute zu planen,

beobachtet Rabe das Treiben um sich herum mit einem Augenzwinkern. Er zückt seine Fernbedienung und fängt an, wilde Manöver zu vollführen, die mehr nach einem Tanz mit dem Zufall als nach einem geplanten Flug aussehen. Ein Looping hier, eine unerwartete Abwärtsdrehung dort – sein Flugzeug tanzt im Raum wie ein betrunkener Schmetterling, der versucht, Walzer zu tanzen.

Als die beiden schließlich bereit sind, ihre Flugzeuge in die Lüfte zu schicken, stehen sie Seite an Seite, jeder mit seinem eigenen Ansatz, aber beide mit einem Funken Abenteuerlust in den Augen. Motte hält sein Flugzeug fest, als ob es sein kostbarstes Gut wäre, während Rabe sein Modell mit einem breiten Grinsen auf die Startbahn legt.

Und dann, mit einem Winken und einem Lachen, starten sie ihre Flugzeuge in die Luft, bereit für ein Abenteuer, das vielleicht mehr über die unterschiedlichen Herangehensweisen ans Leben als über Modellflugzeuge erzählt.

Aber was soll es, solange sie Spaß haben und die Hallendecke heil bleibt, ist alles erlaubt, oder?

Ah, die Frage nach den Regeln,

ein Thema, das die Menschheit seit Jahrhunderten beschäftigt. Der Mensch braucht Regeln, wie ein Fisch das Wasser braucht. So sagen zumindest diejenigen, die sich gerne als Regelmeister aufspielen. Denn schließlich wäre das Leben ohne Regeln ja nur ein wilder Ritt auf dem Rücken eines unberechenbaren Elefanten!

Stell dir das Chaos vor, wenn jeder einfach tun könnte, was er wollte! Die Halle wäre ein Schlachtfeld aus Flugzeugkarambolagen, der Flugraum würde sich in eine Arena für verbale Schlachten verwandeln , die Modellflugbörse Schauplatz für wilde Prügeleien um den letzten Akku.

Aber zum Glück haben wir Regeln! Diese wunderbaren, oft missverstandenen Gebote der Vernunft, die uns sagen, was wir tun und was wir lassen sollen. Sie sind wie die Mama, die uns die Hand hält, wenn wir durch die Halle oder über das Modellfluggelände gehen und fliegen,

oder wie der unliebsame Lehrer, der uns in der Schule die Freiheit raubt, unsere zu einem Flugzeug geformte Knetmasse auf den Boden zu werfen.

Dank der Regeln können wir uns sicher fühlen in unserer kleinen Blase der Ordnung und Disziplin. Wir wissen genau, wie wir uns verhalten müssen, um nicht aus der Reihe zu tanzen und das fragile Gleichgewicht der Gemeinschaft zu gefährden. Denn wer will schon derjenige sein, der die Domino-Steine umstößt und damit die Apokalypse auslöst?

Collage mit Bild aus dem Buch von Thorben Kuhlmann „Lindbergh: Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“, Nord Süd Verlag Zürich, 20151)

Also erheben wir unser Glas auf die Regeln, die uns vor dem Abgrund der Anarchie bewahren! Mögen sie immer fest verankert bleiben, wie ein Fels in der Brandung oder ein Betonpfeiler auf der Autobahn – solide, unverrückbar und ein wenig unbequem, wenn man dagegen stößt.

1) Erlaubnis des Verlags liegt vor.