Kaum war das Bahnhofsgebäude feierlich eröffnet, lag wieder der vertraute Duft von Erde, Holz und ehrlicher Arbeit in der Luft. „Irgendwo“ ruhte sich nicht aus — warum auch? Ein Bahnhof ohne Bahnsteige wäre wie eine Geschichte ohne Ende, wie ein Zug ohne Räder.
Also ging es weiter. Still, entschlossen, mit derselben Mischung aus Pragmatismus und Herzblut, die dieses kleine Projekt von Anfang an getragen hatte. Für die Regelspur H0 wie auch für das einzelne Gleis der Schmalspurbahn sollte es keine aufwendigen Bahnsteige geben. Keine hohen Mauern, keine fein ziselierten Geländer. Nur das, was man damals auf dem Land eben baute: schlichte, funktionale Bahnsteigkanten aus Holz, gezogen entlang der Gleise auf Höhe des frisch errichteten Bahnhofsgebäudes.
Dicke Bohlen wurden zugeschnitten, gesetzt, ausgerichtet. Sie wirkten beinahe bescheiden — und gerade darin lag ihr Charme. Hinter den Holzbohlen schüttete man Erde an, dunkle, leicht feuchte, frisch aufgeworfene Erde, die unter den Spaten klatschte und sich unter Stiefeln festdrücken ließ. Stück für Stück wurden die Flächen angelegt, verdichtet, geformt. Der Boden hob sich sanft an wie ein Atemzug, der zur richtigen Zeit getan wurde.

Am Bahnsteig der Schmalspur war man bereits ein gutes Stück weiter. Die schmale Kante lag schon fast vollständig, und die aufgefüllte Erde hatte sich zu einer ebenen, ruhigen Fläche gefügt. Man konnte bereits erahnen, wie eines Tages ein kleiner Schmalspurzug dort anhalten würde — vielleicht mit einem leisen Quietschen, vielleicht mit einer dampfenden Spur von Nostalgie.



Bald würden Reisende, ob groß oder klein, dort entlanggehen können. Barfüßig im Sommer vielleicht, mit schweren Stiefeln im Winter. Und „Irgendwo“ machte wieder einen Schritt — einen bodenständigen, handgemachten — weiter auf seinem Weg, eine kleine, lebendige Welt zu werden.
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