Ausflug zum Mond

Heute ist der 21. Juni 2024, Sommeranfang, zunehmender Mond, erstes Viertel. Die Tage werden wieder kürzer, das wechselhafte Wetter macht sich weiterhin breit. Otto erwacht aus einem tiefen Schlaf. Er reibt sich die Augen und erinnert sich an den lebhaften Traum, den er gehabt hat.

In diesem Traum war er mit seinem fliegenden Fahrrad aus seiner Tüftlerwerkstatt auf dem Planeten Erde zu einer kurzen Reise zum Mond aufgebrochen. Der Start war perfekt verlaufen.

Otto war mühelos durch die Atmosphäre geflogen und hatte sich bald im leeren, schwarzen Weltraum wiedergefunden. Die Sterne funkelten um ihn herum, und die Erde wurde immer kleiner hinter ihm. Doch Otto war aufgeregt und voller Vorfreude, den Mond zu erreichen.

Nach einer kurzen, aber intensiven Reise war er dem Trabanten der Erde sehr nah gekommen. Otto sah die graue, zerklüftete Oberfläche des Mondes unter sich und konnte die Spuren früherer Missionen erkennen. Er fühlte sich wie ein echter Pionier. Und dann erlebte er etwas Magisches. In der Ferne begann die Erde am Mondhorizont aufzutauchen.

Langsam und majestätisch erhob sich der blaue Planet, während Otto fasziniert zusah. Das Phänomen, bekannt als Earth Rise, raubte ihm den Atem. Die Schönheit und Fragilität der Erde, umgeben von der tiefen Schwärze des Weltraums, war ein Anblick, den er nie vergessen würde.

Otto setzt sich im Bett auf und lächelt. Auch wenn es nur ein Traum gewesen war, hat er das Gefühl, dass es eine Vision seiner zukünftigen Abenteuer sein könnte. Er springt aus dem Bett, bereit, den neuen Tag zu beginnen und seine Träume in die Realität umzusetzen.

Otto – Der große Tag rückt näher

Der große Tag rückte näher, an dem Otto seine fliegende Erfindung starten und weit in andere Welten reisen will. Mit der Energie eines Verrückten und seiner Detailverliebtheit macht er sich daran, das Cockpit seines fliegenden Fahrrads auszubauen.

Der Cockpiteinstieg ist mit weichem Leder gepolstert, sodass Otto sich wie ein König fühlt, wenn er in den etwas spartanischen Pilotensitz sinkt. „Nicht der Komfort ist wichtig, sondern die Funktionalität“, sagt er sich selbst, während er das Leder glättet und die letzten Polsternägel einschlägt. Der Lenker ist nun nicht mehr nur ein simpler Fahrradlenker. Durch Ziehen, Drücken und Drehen kann Otto die Ruder, das Höhen- und das Seitenruder steuern. „Ein wahrer Pilot braucht eine präzise Steuerung“, murmelt er und testet jede Bewegung, bis sie perfekt ist. Der Lenker ist wie ein Multifunktionswerkzeug, das Otto mit einem breiten Grinsen „Das Steuerwunder“ nennt.

Für die Reise durch das dunkle All hat Otto das Fahrrad mit Positionslampen an den Flügeln ausgestattet. „Nicht, dass ich auf der Milchstraße ein Alien überfahre“, witzelt er und schraubt die letzte Birne fest. Nach vorne strahlt ein kräftiger Scheinwerfer, der hell genug ist, um in die Tiefe des Raums zu dringen.

Alles ist getestet und funktioniert einwandfrei. Otto fühlt sich bereit für das Abenteuer seines Lebens. Doch wie das Schicksal es will, taucht just in diesem Moment seine Nachbarin Gertrud auf. Mit ihren stechenden Adleraugen hat sie Ottos verrückte Basteleien stets im Blick.

„Otto, was treiben Sie da schon wieder?“, fragt sie skeptisch, während sie ihre Brille zurechtrückt. „Gertrud, ich bereite mich auf eine intergalaktische Reise vor“, antwortet Otto mit einem Lächeln. „Intergalaktisch? Sie sollten lieber mal Ihren Rasen mähen.“ Otto lacht. „Keine Sorge, Getrud. Wenn ich vom Saturn zurückkomme, wird der Rasen wie von Zauberhand gemäht sein.“

Der Verrückte auf der Suche

Der verrückte Otto, nie zufrieden und immer auf der Suche nach Perfektion, stellt bei einer Überprüfung seines fliegenden Fahrrads fest, dass noch einiges verbessert und ergänzt werden sollte. Entschlossen macht er sich an die Arbeit.

Er beginnt damit, die Räder neu auf der gut gefetteten Achse auszurichten, zu zentrieren und die Radmuttern fest anzuziehen. „Jetzt drehen sich die Pneus wie ein schweizer Uhrwerk!“, murmelte er zufrieden, während er die gut geölten Räder beobachtet. Dann wendet er sich dem hinteren Rahmenteil zu, wo er einen Sporn aus hartem Holz montiert. „Das wird die Landung sanfter machen“, sagte er zu sich selbst und klopft dem Sporn anerkennend auf die Seite. Damit das Fahrrad im Flug auch gesteuert werden kann, baut Otto die Mechanik für Höhen- und Seitenruder ein. Nach ein paar Stunden des Tüftelns sind beide Ruder eingebaut und funktionsfähig.

Otto dreht sich mit einem triumphalen Grinsen zu seinem Werkzeugtisch, wo keine Späne und kein Staub zu sehen sind. „Wozu braucht man Holz, Schaum und Klebstoff, wenn man ein paar gute Shortcuts kennt?“, sagte er schmunzelnd und schiebt seine Brille hoch.

Mit ein paar schnellen Shortcuts, Shift+A, S+X, G+Y, R+Z, Ctrl+Alt+0 und andere bringt er das virtuelle Modell seines Fahrrads auf den neuesten Stand. Es ist, als würde er zaubern: Das Holz für den Sporn wird digital eingefügt, die Mechanik der Ruder justiert, und die Räder perfekt zentriert. Alles geschieht ohne das übliche Chaos einer Werkstatt.

„Fertig!“, ruft Otto und lehnt sich zufrieden zurück. Er startet die Simulation in Blender 3.6 und sieht zu, wie das Fahrrad in der virtuellen Welt abhebt, sanft durch die Luft gleitet und präzise landet. Die Ruder bewegen sich reibungslos in die gewünschten Richtungen, und das gesamte Modell wirkt stabiler und eleganter als zuvor.