Caudron G-III Biplan – Hommage an Adrienne Bolland

Caudron G-III Biplan Legenden der Luftfahrt – Eine Hommage an Adrienne Bolland

Caudron G-III – Adrienne Bolland flog damit am 01.04.21 in 4 Stunden und 17 Minuten von Mendoza (Argentinien) nach Santiago de Chile über die Anden. Sie war die erste Frau, die den Alleinflug über die Anden schaffte.

Als sie 10 Stunden nach Flugbeginn in Santiago landete, wurde sie von vielen begeisterten Menschen empfangen, nicht jedoch vom französischen Konsul, der geglaubt hatte, das Unternehmen sei ein Aprilscherz. (Das Datum 01.04. hatte Adrienne für das damals auch als schier unmöglich gehaltene Ereignis mit einem sympathischen, humorvollen Lächeln wohl bewußt gewählt. Anmerkung der Montagsflieger-Redaktion)

Adrienne Bolland war die erste Frau, die den Ärmelkanal in einem Flugzeug am 25.08.1920 überquerte. Sie war Inhaberin eines Loopingrekords mit 212 Loopings in 73 Minuten (1924)

(Quelle Wikipedia).

Adrienne Bolland 1921 (Foto Gemeinfrei)

Über die Anden sollte mit einem Nachbau der Caudron G-III im Januar 2019 nicht geflogen werden, sondern in einer Halle. Es war auch nicht beabsichtigt, den Loopingrekord von Adrienne Bolland mit 213 Loopings in 73 Minuten in der Halle zu überbieten. Das wäre ohnehin erwartungsgemäß mit allerhöchster Präzision schief vor die Wand, an die Decke, in den Boden gegangen; der unausweichliche Schaden am Model hätte Flugzeugchirurgen in der Flugunfallklinik über ihre Grenzen von Wissen und Handwerk gebracht.

Es war vielmehr die beeindruckende, filigrane Konstruktion des Originalflugzeugs, die zum Nachbau in Indoorgröße auf der Grundlage einer Dreiseitenansicht und anderem Bildmaterial herausforderte. So waren deutlich kleinere Maße, leichteres Baumaterial sowie passender Motor und Steuerungstechnik nötig.

Modelldaten

  • Eigenbau nach 3Seiten-Ansicht
  • Depron, Kiefernleisten, Holzspieße
  • 660 mm Spannweite
  • 125 g Fluggewicht
  • Brushless 2204 – T14
  • Prop 6 x 3
  • Lipo 2S – 300 mAh

Der Erstflug des Modells am 12.01.2019 war erfolgreich – in einem eigenen Beitrag zeigen wir hier alsbald mehr.

Der Motor des Modells springt mit dem Bedienen eines Steuerungsknüppels sofort an und der Propeller dreht sich freudig. Tom Traue zeigt uns in seinem gleichnamigen Youtube-Kanal, dass es bei einem Original nicht immer so einfach war, da brauchte man offensichtlich nicht nur mehr Kraft, sondern vor allem Beharrlichkeit und Geduld.


Jupiter Duck – Der Tollpatsch

Nach Einbau eines stärkeren Motors, Pichler Brushless Pulsar 1700 KV, 7 x 4 Prop Graupner, Akku 2S 600 mAh sollte Jupiter Duck erneut1) versuchen, vom Teich aus zu starten. Um es vorweg zu nehmen: Das ist gelungen.

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt setzt sich Jupiter Duck mit neuer Kraft entschlossen und zielstrebig in Bewegung, nimmt Fahrt auf, geht gerade weg und erhebt sich nach wenigen Metern sicher in die Höhe, schnell eine erste Linkskurve, aus dem Kamerabild, etwas mehr Höhe und am oberen Rand des Kamerabildes vorbei und wieder eine Linkskurve, gerade weg, wieder links und?

Der Tollpatsch stürzt sich nach der nächsten Kurve, als er auf der Wasseroberfläche elegant aufsetzen will, Kopf über in den Teich, als hätte er einen Fisch oder ein altes Stück Brot gesehen. Eine besondere Art von Eleganz. „Alle meine Entchen, schwimmen auf dem See, Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh.“ (Text Volkslied)

Wohl etwas weit weg vom Ufer, in den Kähnen am Steg steht Wasser, keine Chance, abwarten, auf etwas Wind aus der richtigen Richtung hoffen.


Dann ist es endlich so weit, eine leichte Brise haucht gegen das Höhenleitwerk und richtet den Tollpatsch wieder auf. Vom Steg aus ist über die als unendlich empfundene Entfernung kein Schaden erkennbar. Gas, der Propeller dreht sich, Jupiter setzt sich langsam in Bewegung. Das Seitenruder funktioniert und nun aber ganz, ganz langsam im Paddeltempo zurück an das sichere Ufer.

Da ist der Tollpatsch wieder auf festem, trockenen Boden. Jupiter Duck hat bei seiner Wasserfluggymnastik einiges an Wasser geschluckt. Zum Glück hat er sich keinerlei innere oder äußere Verletzungen zugezogen.

Aber eine Pause habe ich ihm und auch mir schon gegönnt.


1) Beitrag vom 07.01.2022 Jupiter Duck – Zu schwach für diese Welt – Erstflugversuch

Beitrag vom 14. 05.2021 Jupiter Duck – Wir brauchen einen Tümpel


Eindecker Indoor Michel

Modellbau aus eigener Hand heißt es bei den Montagsfliegern. Anregungen auch zum Bau von Indoormodellen findet der Interessierte u.a. bei FlugModell und den Konstruktionen von Thomas Buchwald, hier Eddie und Otto – kostenloser Downloadplan

Eddie und Otto sind die Grundkonstruktionen für die Modelle der Depron Trilogie 2020:

Eindecker Der Deutsche Michel, Doppeldecker Pinocchio, Dreidecker Hallenpitter

Die Modelle sind vergleichsweise einfach mit geringem technischen und damit auch finaziellem Aufwand zu bauen. Das Bauen und das Fliegen der kleinen Depronmodelle macht Freude und ist zu empfehlen.

Modelldaten Eindecker Der Deutsche Michel:

Spannweite 680 mm
Abfluggewicht 180 g
Fläche mit Stufenprofil KFm 2

Brushless 15g 1400 KV
Regler 12 A
Prop 7 x 4
Akku Lipo 2S 600 mAh

Steuerung
Motor
Höhenruder
Seitenruder