DB Museum Koblenz – Spur I – BR24 067

Die Kamera zieht es noch einmal auf die Spur-I-Modulanlage im DB Museum Koblenz. Diesmal rollt eine Lok aufs Gleis, die im Original ein echter Dauerläufer war – die Baureihe 24, von Eisenbahnfreunden gern „Steppenpferd“ genannt. Und wenn sie auf der Anlage mit ruhigem, gleichmäßigem Rhythmus über die Gleise zieht, kann man verstehen, warum sie sich diesen Spitznamen verdient hat.

Spur I – BR24 067

Die BR 24 wurde ab 1928 von der Deutschen Reichsbahn in Auftrag gegeben und bei verschiedenen Herstellern gebaut – darunter Borsig, Henschel, Schichau und Linke-Hofmann-Busch. Sie war eine der ersten Einheitslokomotiven der neuen, einheitlich geplanten DRG-Baureihen und sollte vor allem auf den weiten, flachen Nebenstrecken des Nordens und Ostens Deutschlands zum Einsatz kommen. Ihr elegantes, fast sportliches Erscheinungsbild mit dem leichten Rahmen, den großen Treibrädern und dem relativ kleinen Kessel passte perfekt zu ihrem Spitznamen – ein Arbeitstier mit Ausdauer und Stil.

Mit einer Achsfolge 1’C h2 also einer Laufachse vorn und drei Kuppelachsen – brachte sie es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und leistete rund 750 PS. Bei einem Dienstgewicht von etwa 73 Tonnen war sie kräftig genug für Personenzüge, aber auch flink für den Güterverkehr. Ihre große Stärke war die Zuverlässigkeit: Auf langen Strecken durch dünn besiedelte Gebiete, in Pommern, Ostpreußen und Schlesien, zog sie jahrzehntelang unermüdlich Züge durch Wind, Regen und Schnee.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben einige Maschinen bei der Deutschen Bundesbahn, andere bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR. Die DB setzte sie noch bis in die 1960er-Jahre ein, vor allem im Norden und Westen – unter anderem beim Bahnbetriebswerk Emden und Münster, wo sie noch lange für Nebenstrecken- und Nahgüterdienste gebraucht wurde. Die letzten Exemplare wurden 1966 ausgemustert, manche fanden ihren Weg in Museen oder zu Museumsbahnen, wo sie heute noch gelegentlich unter Dampf stehen.

Auf der Spur-I-Modulanlage fährt die kleine Schwester im Maßstab 1:32, die BR 24 067 als Modell, mit jener unaufgeregten Eleganz, die ihr schon im Original eigen war. Über sanfte Steigungen, durch Kurven, an Signalen und kleinen Bahnhöfen vorbei.Das Video zeigt die leichtere Seite der Dampflokgeschichte – nicht die Kraftprotze der Gebirgsbahnen, sondern die treue Alltagslok der weiten Landschaften.

Das „Steppenpferd“ galoppiert in Miniatur weiter, und man kann sich leicht vorstellen, wie es einst durch die Ebenen Ostdeutschlands dampfte – zuverlässig, beständig und mit dieser typischen Mischung aus Kraft und Gelassenheit, die Eisenbahnfreunde bis heute begeistert.

Projekt Kleinbahn – „Von Nirgendwo nach Irgendwo“

Der Rahmen steht. Aus sauber verleimtem Sperrholz entstand die Grundlage eines Dioramas – 1.200 Millimeter lang, 400 Millimeter tief, 15 Millimeter hoch. Schlicht und präzise, wie ein leerer Bühnenraum, der nur darauf wartet, dass die ersten Züge in den Spuren H0 (Normalspur) und H0e (Schmalspur 750mm) ihre Rollen übernehmen. Die Schienen liegen bereit, ordentlich sortiert und erwartungsvoll: ein Zweischienengleis H0/H0e mit einem Abzweig in die Schmalspur, drei handbediente H0e-Weichen und ein Vorrat an Flexgleisen in Normal- und Schmalspur. Noch ruhen sie still, doch bald werden sie die Linien einer kleinen Welt zeichnen.

Der Gleisplan Version 1.0 hat inzwischen seine Feuertaufe hinter sich. Noch einmal wurde er überarbeitet, durchdacht, in der digitalen Skizze verschoben und gedreht – bis schließlich eine zusätzliche Weiche Platz fand, die ein weiteres Gleis ermöglicht – Gleisplan Version 2.0. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung: mehr Betrieb, mehr Möglichkeiten, mehr Leben auf der begrenzten Fläche.

Modellstudie im Maßstab H0/H0e mit Blender 4.4 erstellt

Und in dieser kleinen Welt, irgendwo zwischen Fantasie und Erinnerung, werden bald auch die Züge verkehren, die Reisende aus „Nirgendwo“ nach „Irgendwo“ bringen – und andere wieder zurück. Ein Ort des Ankommens und Aufbrechens, so unscheinbar wie bedeutend, wo jede Fahrt eine Geschichte erzählt und jeder Halt ein neuer Anfang sein kann.

Parallel dazu wächst auch die Technik: Die Fahrzeugstudie eines Schmalspurtriebwagens T1 nimmt Formen an. Der Fahrzeugrahmen mit den Radlagern entsteht in diesen Tagen im 3D-Drucker – ein erster Prototyp, mit dem bald die ersten Rolltests stattfinden sollen. Ein modernes Verfahren im Dienst klassischer Eisenbahnleidenschaft.

Modellstudie im Maßstab H0/H0e mit Blender 4.4 erstellt

Und dann wird es konkret: Die Gleise werden aufgelegt, die Weichen positioniert, erste Probefahrten geplant. Es beginnt jener Moment, in dem das Diorama „Irgendwo“ zum Leben erwacht – Zentimeter für Zentimeter, Spur für Spur.

Projekt Kleinbahndiorama „Irgendwo“

Der Sommer ist verklungen, die Abende tragen wieder den Duft von Holzleim und Farbe. Während draußen Regen und Wind die Landschaft umhüllen, öffnet sich drinnen eine andere Welt: kleine Bahnhöfe, schnaufende Loks, Geschichten im Maßstab 1:87. Aus der Sehnsucht nach diesen vertrauten Bildern wächst ein neues Projekt – das Kleinbahn-Diorama „Irgendwo“, ein Ort, den es nie gab und doch jeder kennt.

In Kindheitstagen waren es die Modellbahnkataloge, die pünktlich zum Herbst ins Haus flatterten und Träume von kleinen Welten auf Schienen weckten. Heute sind es Besuche bei lebendigen Eisenbahnzeugnissen, die ähnliche Impulse geben: die Brohltalbahn mit ihrem urigen Schmalspurflair, das Museum in Asbach mit regionaler Geschichte und das DB Museum Koblenz, das am „Tag der Schiene 2025“ zahlreiche Besucher in seinen Bann zog. Sie alle lieferten den letzten Funken, um ein neues Vorhaben zu starten – ein Diorama, das den Arbeitstitel „Irgendwo“ trägt.

Auf einer Grundfläche von 1.200 x 400 mm entsteht ein kompaktes Modul, das später erweitert werden könnte. „Irgendwo“ ist dabei kein Ort auf der Landkarte, sondern ein fiktiver Endbahnhof, in dem Normalspur und Schmalspur zusammentreffen, so wie es in Asbach hätte sein können aber nie war.

Mit nur drei handbedienten Weichen und einem kleinen Bahnbetriebswerk für die Schmalspurbahn soll ein abwechslungsreicher Betrieb entstehen: Übergaben zwischen den Spurweiten, Rangierfahrten und kurze Zugbewegungen machen den besonderen Reiz aus.

Anders als in früheren Jahrzehnten wird heute nicht mehr nur auf Millimeterpapier gezeichnet. Für die Planung kommt Blender 4.4 zum Einsatz – ein modernes 3D-Programm, das erlaubt, Gleispläne, Gebäude und Landschaftselemente virtuell zu gestalten. So entstehen visuelle Alternativen, bevor Holz, Schienen und Schotter endgültig ihren Platz finden.

Die Grundlagen sind gelegt:

  • Der Unterbau aus 10 mm Sperrholz ist bereits zugeschnitten.
  • Die Grundplatte aus 4 mm Sperrholz liegt bereit zur Montage.
  • Im Rollmaterial-Bestand wartet schon eine besondere Garnitur: eine Diesellok V12 der Rhein-Sieg-Eisenbahn von Liliput im Maßstab H0e, dazu vier passende Güterwagen. Ergänzt wird das Ensemble durch mehrere Dampflokomotiven in H0, die künftig im Bahnhof „Irgendwo“ für Betrieb sorgen sollen.

Das Diorama „Irgendwo“ steht noch am Anfang, doch der Weg ist klar: ein kleines, feines Eisenbahnuniversum, das den Charme der Kleinbahn einfängt und trotz kompakter Maße Raum für lange Betriebsabende bietet. Mit jedem Handgriff wächst nicht nur eine Modellbahnanlage, sondern auch ein Stück gelebte Eisenbahnleidenschaft – unabhängig von Wind, Wetter und Jahreszeit.