Modellbahn Antiquariat

Auf den Tischen der Modellbahnbörse des Eisenbahn-Amateur-Club (EBAC) Bonn/Sechtem e.V. in Bornheim am Novemberwochenende 2025, zwischen raschelnden Kartons und dem gedämpften Murmeln der Sammler,

lag nicht nur ein einzelner Zug – es war eine kleine Parade aus vergangenen Zeiten, eine ganze Familie alter Blech-Modelleisenbahnen, Personen- wie Güterzüge, bereit, ihre stummen Geschichten zu erzählen.

Mehrere Lokomotiven standen Seite an Seite, jede mit ihrem eigenen Charakter. Einige wirkten kühn und wuchtig, mit dunklem, fast schwerem Lack, andere trugen helle, fast verspielte Farben, die trotz der Jahrzehnte noch immer funkelten wie Erinnerungen an Nachmittage im Kinderzimmer. Ihre Metallkörper zeigten Spuren der Zeit: winzige Kratzer, matte Stellen, kleine Rostküsse an den Kanten – doch nichts davon nahm ihnen ihre Würde. Im Gegenteil: Es verlieh ihnen eine stille Autorität, als seien sie Veteranen zahlloser Fantasiereisen.

Die Personenzüge, in gedämpftem Weinrot, sanftem Grün oder einem beinahe nostalgischen Creme, wirkten wie Miniaturen alter Bahnlinien, die noch den Duft von Holzabteilen und Schaffnerpfeifen in sich trugen. Ihre Fenster, kleine schwarze oder transparente Rechtecke, erinnerten an Augen, die in zwei Richtungen sahen: zurück in die Vergangenheit und voraus zu dem Sammler, der sie vielleicht bald wieder in Fahrt setzen würde.

Daneben standen die Güterzüge, ehrliche Arbeiter aus Blech: offene Waggons mit ein wenig Patina am Rand, Kesselwagen mit einem zarten Schimmer von Abnutzung, geschlossene Güterwaggons, die aussahen, als könnten sie noch immer winzige imaginäre Ladungen transportieren. Jeder Waggon besaß seine eigene Textur, sein eigenes Timbre im stummen Orchester der Modelle – ein poetisches Durcheinander von Metall, das doch harmonisch wirkte.

Zwischen all dem drängte das Stimmengewirr der Börse hindurch: das Abwägen über Preise, das zufriedene „Ah!“ des Wiedererkennens, das Klirren von Schienenstücken in Kisten.

Und doch, sobald der Blick auf diese Reihe betagter Blechzüge fiel, trat die Umgebung in den Hintergrund. Für einen Moment schien es, als hätten sich die Jahre zurückgebogen und als stünde man vor einer kleinen Ausstellung von Träumen, die einst in Kellern, Dachböden und Kinderzimmern lebendig wurden.

So standen sie dort, mehrere Züge – Personen- und Güterzüge – wie eine blecherne Zeitkapsel. Nicht mehr jung, doch voller Würde. Jeder einzelne bereit, die Geschichte weiterzutragen, die mit jeder Berührung, mit jedem neuen Besitzer, mit jeder wieder aufgelegten Schiene ein Stück weitergeschrieben wird.

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