Die erste Testfahrt mit dem brandneuen Schiffsschraubenschutz im Teich begann noch ganz harmlos. Ein leichter Wellengang kräuselte das Wasser, das so flach war, dass selbst Gummistiefelträger aufrecht hindurchspaziert wären. Blätter und Grashalme dümpelten gemütlich an der Oberfläche, als wollten sie Emma gleich zum Belastungstest herausfordern. Unter Wasser tummelten sich kleine Fische und ausgewachsene Karpfen, die das Spektakel neugierig beobachteten und wahrscheinlich schon Wetten abgeschlossen hatten: „Schafft sie’s diesmal ohne Hänger?“
Doch dann die Überraschung: Ein geheimnisvolles Wesen lauerte im Schatten des Schilfs – ein Krokodil! Zumindest sah es so aus: gelbgrüner Panzer, Augen knapp über der Wasseroberfläche, unbeweglich wie ein altes Schiffswrack.

Normalerweise hätte jede andere schwimmende Lok an dieser Stelle die Bremse gezogen – aber nicht Emma! Mutig, entschlossen und mit der Kraft ihrer neuen Schraubenrüstung schnaubte sie kurz, setzte an und schwupps: schon hatte sie das Tier am Seil.
Jetzt bot sich ein Bild für die Götter. Emma dampfte stolz ihre Runden, und hinter ihr zappelte das Krokodil, artig wie ein Boot an der Leine. Am Ufer hatten sich Schaulustige versammelt: Kinder mit Eis in der Hand, Rentner mit Ferngläsern, und sogar ein Hund, der mit offenem Maul nicht recht wusste, ob er bellen oder ins Wasser springen sollte.
Alle verfolgten das kuriose Gespann – die kleine Lok und ihr neues Haustier, das grimmigste Deko-Krokodil, das je in einem Teich gelegen hatte.