Mini Epsilon – mein Sorgenkind

Es kommt bis heute nur gelegentlich vor, dass ich meinen vor Jahren bei Staufenbiel gekauften Mini Epsilon fliege. Das hat seinen Grund. Er ist eben mein Sorgenkind und hatte seine Eigenarten, die nicht von schlechten Eltern waren: Höhenruderservo im Flug durchgebrannt, mit neuem Servo Höhenruder plötzlich im Flug nicht mehr steuerbar usw. – aber das ist eine andere Geschichte.

Auch wenn das Problem Höhenruder inzwischen sorgfältig von Montagsflieger Bernd und mir analysiert wurde und gelöst ist, bleibt bei mir immer noch, aber immer weniger ein ungutes Gefühl, wenn ich das Modell in die Hand nehme. Es ist eben ein Gefühl. Aber er fliegt und macht mir, wenn ich den Vogel denn mal fliege, viel Freude – ich sollte mir diese Freude öfter gönnen:

Die Fachzeitschrift Flugmodell schreibt zu diesem Segler: „Der 279,– Euro kostende Mini Epsilon hat eine Spannweite von 2.500 Millimeter, eine Länge von 1.185 Millimeter und wiegt 2.470 Gramm. Die Tragfläche des […] Elektrosgelers besteht aus einem Schaumkern mit Kohlefaserverstärkungen, der mit Abachi-Holz beplankt und mit Oracover-Folie bespannt wurde. Der GFK-Rumpf ist teilweise verstärkt. In der PNP-Version sind sechs Dymond-Servos fertig eingebaut und verkabelt sowie ein Brushlessmotor montiert.“ (Quelle: FlugModell online)

Zur Stromversorgung setze ich einen LiPo 3S 3.200 mAh ein.

Georg D – Montagsflieger

Fokker E.III – Holzbaukasten Doku #1

An den heimischen Fensterscheiben trommeln Regentropfen eine leise Melodie. Zeit mal wieder nicht in den Schuhkarton mit den Schwarzweißfotos aus meiner Kindheit, den Familienfeiern, dem ersten Auto und der ersten Freundin, sondern mal in den Fliegenden Koffer bei youtube mit den Videos aus meiner jüngeren Vergangenheit zu schauen.

Wie war das eigentlich vor Jahren, im Sommer 2017, mit diesem Holzbaukasten eines Eindeckers, der bei UFM Modellbau in Hennef (Sieg) neu im Regal lag? Sieht ja schon toll aus, ich meine, wenn er denn schon fertig wäre. Und wie der fliegen würde, ein offener Eindecker am blauen Himmel. Das wäre ja mal etwas anderes als „unboxing“, Akku laden und fliegen. Vater hatte mich schon in meiner Kindheit in den 50er-Jahren auf mein späteres Leben als Modellbauer gut vorbereitet und gezeigt wie man mit einer Laubsäge umgeht. Da wurden Zwerge aus Sperrholz, die gab es auch mal bei Graupner, ausgesägt, mit Wasserfarbe bemalt und mit Klarlack geschützt. Dann müßte es doch auch mit diesem Holzbaukasten zu schaffen sein.

Kurzum, der Baukasten wollte mit zu mir nach Hause. Weder der Holzbaukasten noch ich hatten eine Vorstellung davon, worauf wir uns eingelassen hatten. Mein erster Holzbaukasten, 1.520 mm Spannweite – ob ich das schaffe, ob das Modell jemals fertig und fliegen wird? Gut, dass ich um Hilfe und Unterstützung weiß: Bernd wird sich mit mir über das neue Paket aus dem Modellbaugeschäft vor Ort freuen und mir mit Rat und Tat helfen.

Das wird spannend. Immerhin habe ich schon im Ladengeschäft einen Blick in den Baukasten werfen, Teile in die Hand nehmen und „streicheln“ dürfen. „Der ist aber ohne Bauplan, nur zwei DIN-A3 Blätter mit Explosionszeichnungen“, warnte mich damals Montagsflieger Udo. Warum sollten mich diese Worte vom Kauf abhalten, wenn ich doch schon früher nicht immer – auf meine Mutter – gehört habe. Und was der Niederrheiner sich einmal in den Kopf gesetzt hat, zieht der auch durch. Das war schon bei meinem Opa so. So isser nun mal, der Niederrheiner.

In Gedanken an den Sommer vor vier Jahren sehe ich alles wieder vor mir liegen: Fokker E.III HobbyKing Holzbaukasten, 1.520 mm Spannweite.

Dann mal ran an den Speck in neun dicken Streifen – Tisch frei für den ersten Streifen:

Georg D – Montagsflieger