Motte und Rabe – Karfreitag – Der Herr Pfarrer hat gesagt

Motte und Rabe – der Herr Pfarrer hat gesagt – ein Gespräch unter Freunden

„Rabe, Du schaust so traurig. Was ist los mit Dir?“ „Lass mich.“ „Warum?“ „Ja Du kleiner Schlaumeier, die Frage stelle ich mir auch. Warum?“ „Aber warum Rabe?“ „Sag ich doch Motte. Warum?“ „Was meinst Du damit. Warum?“

„Gestern habe ich an der Küchentüre meine Mutter und ihre Freundin Brigitte belauscht.“ „Und?“ „Brigitte hat meine Mutter gefragt, ob ich ihr mit meinem dauernden Warum nicht auf die Nerven gehe?“


„Ach Rabe, mir gehst Du damit nicht auf die Nerven. Wir sind ja Freunde und Freunde dürfen Warum fragen und ihre Meinung sagen, oder?“ „Da hast Du recht Motte.“

„Aber warum sind denn einige Erwachsene so beknackt? Denken nur an sich, ich, ich, ich. Und wissen alles, aber auch alles und dann auch immer besser als andere. Schuld sind immer die anderen. Und wie die sich gefallen und den starken Maxe oder die sterbende Diva spielen. Nur mit dem Klima, das kriegen die nicht hin, mit dem Virus nicht, mit dem Frieden nicht, obwohl sie mit Geld anderer Leute nur so um sich werfen. Und wenn es eng wird, verpissen sich einige. Warum?“

„Rabe, vielleicht sollten wir besser nicht erwachsen werden und vernünftig bleiben.“ „Motte, hast Du schon einmal das Lied gehört Kinder an die Macht.

  • Armeen aus Gummibärchen
  • Panzer aus Marzipan
  • Krieger werden aufgegessen
  • einfacher Plan
  • kindlich genial

Gebt den Kindern das Kommando, die Welt gehört in Kinderhände – das wäre doch was Motte.“

„Rabe, ich glaube, es wird alles wieder gut. Der Herr Pfarrer hat uns im Kindergarten eine Geschichte aus der Bibel vorgelesen. Die war ganz spannend.“ „Hör mir doch mit dem Bibelkram und Deinem Herrn Pfarrer auf, der ist auch nicht besser.“ „Doch, der hat uns davon erzählt, dass heute Karfreitag, ein Feiertag ist. Und stell Dir mal vor, die haben da vor vielen hundert Jahren an diesem Tag den Jesus ans Kreuz genagelt.“

„Siehst Du Motte, wozu Erwachsene fähig sind, die Macht über andere haben. Und warum haben die den umgebracht?“ „Der Herr Pfarrer meinte, der war denen zu lieb und hatte eine Meinung, die denen nicht paßte und störte.“ „Ach, das glaubst Du?“ „Warum nicht Rabe.“

„Der Herr Pfarrer sagte, eine Zeit später war alles wieder gut und stell Dir mal vor, der Jesus ist wieder auferstanden von den Toten, so sagt der Herr Pfarrer.“ „Sind wir jetzt im Zirkus Motte?“ „Warum? “ „Weil Du so unglaubliche Geschichten erzählst Motte. Von den Toten auferstanden. Das glaubst Du? Glauben kannst Du in der Kirche, sagt mein Onkel Wilhelm immer.“

Warum? Das kann ich doch auch zu Hause und überall. Ich jedenfalls glaube daran, dass die Liebe gewinnt und alles wieder besser wird.

Komm Rabe, wir schauen uns noch gemeinsam einen Film an.

Der Jesus ist doch nicht umsonst für uns gestorben.“


Motte und Rabe – das sind Schlepper-Freunde

Motte und Rabe – das sind Schlepper-Freunde – ein Gespräch unter Freunden

„Du Rabe, hast Du das auch schon gesehen bei den Modellfliegern am Wiesen-Café?“ „Da gibt es immer viel zu sehen. Was meinst Du Motte?“ „Schau wie viele heute da sind. Und alle haben ihre Modellflugzeuge wieder dabei, kleine und große, ein buntes Programm. Der Udo vom Modellbaugeschäft in Hennef ist auch da.“

„Da, Motte, jetzt ziehen sie gleich wieder einen hoch. Den roten Segler, den Salto.“ „Das machen die mit einem ihrer Schlepper Rabe. Ich bin gespannt, welchen sie heute dabei haben.“


„Meine Mutter ist auch schon mal geschleppt worden.“ „Hat die jetzt auch ein Flugzeug Rabe?“ „Um Gotteswillen, nein, die ist abgeschleppt worden, als ihre kleine Nukkelpinne in der Stadt an der Kreuzung bei Grün nicht mehr losfuhr. Ihre Freundin Brigitte war fix und fertig, ist aufgeregt hin und her gerannt, wedelte mit ihrer Handtasche und wollte Autos anhalten. Einer soll ihr sogar einen Vogel gezeigt haben.

Die beiden Damen wollten ins Kino. Da läuft noch einmal der alte Schinken Quax, der Bruchpilot mit Heinz Rühmann. Brigitte hat meine Mutter gefragt, ob sie nicht die Telefonnummer von Deinem Vater hat. Der könnte doch bestimmt aus der Notlage helfen und anschließend mit ins Kino fahren. Vielleicht ist hinterher noch ein Eisbecher bei Da Enzo für uns drei drin, hat sie gesagt.“

„Was hat denn mein Vater mit der Nukkelpinne von Deiner Mutter, dieser Brigitte und Heinz Rühmann zu tun?“ „Ich glaube Motte, meine Mutter und die Brigitte haben ein Auge auf Deinen Vater geworfen.“ „Was soll das denn Rabe? Der geht doch immer mit mir ins Kino und in die Eisdiele.“

„Spiel hier nicht den harmlosen Motte!

Schau, da ist noch ein Schlepper, da hinten.“ „Ja Rabe, daneben steht sogar einer mit einem riesen Anhänger.“ „Der Markus vom Hof macht denen die Wiesen wieder schön.“


„Was meinst Du Rabe, ob der mich mal den Schlepper fahren läßt, vielleicht erst einmal ohne Anhänger. Im Urlaub auf dem Bauernhof durfte ich den Trecker schon lenken; ich kann das. Der Bauer mußte mich nur auf den Schoß nehmen, weil ich nicht an die Pedalen für Gas und Bremse kam.“

Motte, komm wir schauen denen besser noch eine Weile zu und dann kannst Du dabei weiter schön träumen und lenken.“

„Au ja Rabe, hier, halte mal meinen Apfel, beiße aber nicht rein. Ich muss meine Hände beim Schlepperfahren frei haben und fest am Lenker halten. Das hat mir der Bauer im Urlaub erklärt.“


Motte und Rabe – die Verrückten sind wieder mitten uns

Motte, die Verrückten sind wieder mitten uns – ein Gespräch unter Freunden

„Du Motte, ich mußte heute für meine Mutter in den Supermarkt und einkaufen.“ „Gummibärchen, Rabe?“ „Nein Motte, meine Mutter hatte mir eine lange Liste mit Zutaten für einen Kuchen mitgegeben. Den woltte sie heute backen, ihre Freundin Brigitte kommt wieder zum Kaffeeklatsch.“ „Ich wußte gar nicht, dass Deine Mutter backen kann. Kriegen wir von dem Kuchen etwas ab Rabe?“

Motte, ich fürchte, es wird keinen Kuchen geben, weder für meine Mutter, noch für ihre Freundin Brigitte, nicht für mich, ganz bestimmt auch nicht für Dich.“ „Aber warum denn Rabe?“

„Weil es im Supermarkt kein Mehl mehr gibt und stell Dir mal vor: Ein einzelnes Paket lag da noch, ganz unten im Regal, und als ich mir das gerade für meine Mutter nehmen wollte, schob mich so ein Typ an die Seite: Geh mal an die Seite Kleiner, das ist mein Paket.“ „Und Du Rabe?“

„Aber ich war doch zuerst hier und meine Mutter will damit einen Kuchen backen. Dann hat er mich nur noch weggeschoben, das letzte Paket Mehl gegriffen und in seinen Einkaufswagen gelegt. Da lagen schon fünf Pakete Mehl drin, das habe ich genau gesehen.“

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„Der ist doch wohl von allen guten Geistern verlassen Rabe, wofür braucht der denn so viele Pakete Mehl?“ „Für den Weltuntergang. Der hamstert Motte, der denkt erst einmal nur, aber nur an sich. Der ist nicht der einzige beknackte Erwachsene. Ich glaube, die Verrückten sind mitten unter uns. Wir müssen auf uns beide aufpassen Motte. Gut dass wir Freunde sind.“

„Dann gehen wir eben zu den Montagsfliegern in das Wiesen-Café, die sind in Ordnung und die haben immer Kuchen, den leckeren von der Moni aus der Hofbäckerei. Rabe, Deine Mutter kann ja mit ihrer Freundin Brigitte dort ihren Kaffeeklatsch halten. Die Moni hat bestimmt noch genügend Mehl für ihre Kuchen im Wiesen-Café.“

Motte, wir gehen einfach mit meiner Mutter und Ihrer Freundin Brigitte Zum Botterblömche und schauen den Modellfliegern wieder zu. Du musst Dich dann aber benehmen Motte.“

„Klar, ich bin dabei. Sage Deiner Mutter nur: Mein Vater war da schon mal und meint, draußen haben die nur Kännchen, aber vom Feinsten, so wie Monis Kuchen.“