Motte und Rabe – Singing In The Rain

Motte und Rabe – Singing In The Rain – Ein Gespräch unter Freunden #65

„Du Rabe.“ „Ja Motte?“

„Das Wetter ist ja recht mies und das noch die ganze Woche.“ „Willst Du schlechte Laune verbreiten Motte? Das fehlt mir gerade noch.“

„Nein Rabe, ich will nur mal wieder ohne Regenjacke und ohne Gummistiefel unterwegs sein. Es wird mir auch langsam langweilig, immer in Pfützen zu springen und im Matsch zu spielen.“

„Das macht doch auch Spaß.“ „Aber dazu ein paar Sonnenstrahlen, das wäre nicht schlecht. Rabe, dann könntest Du Deinen Schirm in die Ecke stellen und hättest wieder beide Hände für die wichtigen Dinge im Leben frei.“ „Motte, Du meinst doch wohl nicht Schulbücher.“ „Nein Rabe, frei für die wichtigen Dinge im Leben.“

„Den Montagsfliegern fällt sicherlich auch langsam die Werkstattdecke auf den Kopf. Motte, vielleicht halten die Winterschlaf.“ „Hoffentlich kitzeln bald die Sonnenstrahlen an ihren Nasen, wecken sie und dann geht es wieder raus auf die Wiese und in die Luft.“ „Motte, aber bis dahin müssen wir uns wohl mit Regen und Wind mit starken Böen abfinden.“ „Mm, schade Rabe.“ „Motte, kennst Du den Gene?“ „Nein. Wer ist das?“

„Den macht mein Onkel Wilhelm immer nach, wenn es draußen regnet und stürmt.“ „Ach.“ „Der holt sich dann den Stockschirm aus dem Schirmständer in der Garderobe, singt und tanzt um den Küchentisch und verbreitet gute Laune.

Singing in the rain, Dancing in the rain, La ri la la ri la

Hier schau und hör.“


Motte und Rabe – Berühmt und begehrt vor 60 Jahren

Motte und Rabe – Berühmt und begehrt vor 60 Jahren – Ein Gespräch unter Freunden #64

„Du Rabe.“ „Ja Motte?“

„Frohes Neues Jahr Rabe.“ „Wünsche ich Dir auch Motte.“ „Das Jahr fängt ja schon wieder gut an, bei uns fast 20 Grad, Wind, Regen und in Amerika ziehen die Blizzards übers Land.“

„Da ist nichts zu machen. Da müssen wir wohl durch.“

„Waren die denn gestern fliegen.“ „Wer?“ „Na, unsere Freunde, die Montagsflieger. “ „Ja, ich habe fast alle gesehen. Die sind länger geblieben als sie ursprünglich wollten. Es wurde zunehmend windstill und es war schön zu fliegen.“ „Und der Regen?“ „Keiner.“

„Dann hatten die ja wieder viel Spaß beim tradionellen Neujahrsfliegen.“ „Den hatten die. Und gut versorgt wurden sie auch. Ich durfte mir sogar von den bunten, leckeren Käsehäppchen und den Mettwürstchen nehmen.“ „Da habe ich wohl etwas verpasst Motte.“

„Ja, das hast Du. Was hast Du denn am Neujahrstag getrieben Rabe?“ „Mein Onkel Wilhelm hat mir aus seiner Kindheit erzählt, was er bei schlechtem Wetter immer so gespielt hat. Wir sind auf den Dachboden gegangen und haben ein paar verstaubte Kartons geholt und ins Wohnzimmer geschleppt. Tische und Stühle mussten beiseite geschoben werden.“ „Und dann?“

„Dann kam meine Mutter rein und bekam einen Anfall, denn sie hatte ihre Freundin Brigitte zum Neujahrskaffee eingeladen.“ „Mein Onkel Wilhelm meinte, sie könnten sich doch in die Küche setzen oder auf die Terrasse, wir haben fast 20 Grad.“ „Meine Mutter hat nur noch die Türe zugeknallt und gesagt: Prosit Neujahr Wilhelm!“

„Und die Kartons Rabe?“ „Die haben wir dann aufgeklappt und alles herausgeholt.“ „Was war denn drin?“ „Meisterwerke in Miniatur!“ „Modellflugzeuge?“ „Nein, die komplette Eisenbahn, Märklin, Wechselstrom mit einigen Loks, Wagen, Schienen, Weichen, Signalen und allem drum und dran. Die haben wir dann den ganzen Nachmittag im Wohnzimmer auf dem Boden aufgebaut, ich und mein Onkel Wilhelm.“ „Und Deine Mutter Rabe?“

„Weiß ich nicht, die hab ich nicht mehr gesehen. An der Haustüre hängt jetzt ein Schild: Vorsicht beim Überschreiten der Gleise. Die Schienen sollen im Wohnzimmer noch ein paar Tage liegen bleiben. Immerhin sind Schulferien. Wir reden nicht vom Wetter. Morgen gehe ich mit meinem Onkel Wilhelm in das Modelleisenbahngeschäft. Wir brauchen noch zwei Prellböcke für unser Bahnbetriebswerk direkt unter dem Sideboard. Nächste Woche verlegen wir noch eine eingleisige Nebenbahnstrecke zum Landbahnhof neben dem Schuhschrank im Flur. Den Gasthof mit dem Biergarten will mein Onkel Wilhelm auch dort aufstellen, direkt neben dem Kasten Bier, der da immer steht. Er meint, dass er dann dort auch seine Skatfreunde anständig begrüßen kann.“

Rabe, ich glaube das werden schwere Tage für Deine Mutter.“

„Mein Onkel Wilhelm und ich verstehen uns. Wir haben jetzt ein eigenes Planungsbüro und Gleispläne an der Garderobe. Märklin Kataloge aus vielen Jahren haben wir auch schon durchgearbeitet und uns einen Film von Märklin angesehen.

Märklin – Berühmt und begehrt, 60 Jahre alt. Hier schau.“

„Rabe, wie die sprechen: Manfred, der Fachmann weiß das natürlich längst und es sieht gerade so aus, als ob auch das Fräulein Schwester höchst angetan wäre.“ „Na Motte, hättest Du nicht Lust?“


Motte und Rabe – Hallen-Catering mit Wolferl

Motte und Rabe – Hallen-Catering mit Wolferl – Ein Gespräch unter Freunden #63

„Du Rabe.“ „Ja Motte.“

„Es ist recht kalt geworden. Da hat wohl keiner Lust zu fliegen.“ „Wer steht bei diesen Temperaturen schon gerne auf der nassen Wiese und fliegt unter einer grauen Wolkendecke?“

„Wir haben übermorgen schon den dritten Advent.“ „Was Du nicht sagst Motte. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann…“

„…steht das Christkind vor der Tür Rabe. Hast Du schon einen Wunschzettel geschrieben?“ „Klar Motte, der ist schon lange fertig. Mein Onkel Wilhelm meinte dazu nur: Bescheidenheit ist eine Tugend. Verstehst Du das?“ „Ja. Ich wünsche mir in diesem Jahr eine Laubsäge.“ „Was ist das denn Motte?“

„Eine Säge mit der ich nicht nur gerade sondern auch enge Kurven sägen kann. Die habe ich im Museum gesehen und mein Vater meinte, er hätte so eine noch im Keller und vielleicht würde er sie mir zu Weihnachten schenken. Damit kann ich dann basteln, Laubsägearbeiten, Märchenbilder, Spielsachen, vielleicht ein Flugzeug.“

„Kannst Du Knirps denn damit umgehen?“

„Mein Vater wird mir zeigen wie das mit der Laubsäge geht und ich habe davon schon einmal bei den Montagsfliegern gelesen, hier.“

„Was gab es denn sonst noch auf Deiner Bildungsreise im Museum zu entdecken?“ „Einiges Rabe.“ „Alten Kram, was? Verstaubt und voller Motten?“ „Nein, ganz schöne Sachen. Auch weihnachtliche wie in den Buden auf dem Weihnachtsmarkt, selbst gebastelt.“ „Und was?“ „Zum Beispiel ein kleines Wägelchen mit Schokoladenkugeln und einer Lichterkette, ganz weihnachtlich. Wolferl, der aus Salzburg und seine Constanze. Der Wolferl fuhr mal in Siegburg. Hallen-Catering nannte sich das.“ „Und heute?“

„Der Wolferl fährt auch heute noch. Nicht in der Halle, nur noch im Museum.“

„Und hast Du Dir eine Schokokugel genommen und gegessen?“ „Nein Rabe, die durfte der Wolfern mir nicht geben.“

„Weil die Kugeln so wertvoll sind?“ „Bestimmt Rabe, hier schau: Der Wolferl.

Einen schönen dritten Advent.“