Motte und Rabe – Jetzt ist es vorbei

Rabe – Jetzt ist es vorbei – ein Gespräch unter Freunden #47

„Du Rabe.“ „Ja bitte.“ „Rabe, jetzt ist es vorbei.“

„Womit Motte, mit unserer Freundschaft?“

„Nein, wo denkst Du hin Rabe!“ „Was denn? Mit dem Modellflug?“ „Nein. Schon gar nicht!“ „Aber was denn? Hast Du jetzt auch ein Smartphone?“ „Nein. Brauche ich nicht.“

„Mach es nicht so spannend, ich habe heute nicht so viel Zeit.“

„Jetzt ist es vorbei mit der Brecherei.“ „Welcher Brecherei? Bist Du krank gewesen?“

„Nein Rabe. Mit der Propellerbrecherei.“ „Welche?“ „Na, die an der Maule, der großen Schleppmaschine von Montagsflieger Ralf. Der Ralf hat jetzt einen Propeller mit drei Blättern an seiner Schleppmaschine. Jedes einzelne Blatt kann man verstellen und austauschen. Und dann hat er am Fahrwerk noch Federn angebaut. Die Maschine hat jetzt mehr Freiraum zwischen Propellerspitze und Boden, wenn sie landet und aufsetzt. Die sackt beim Landen jetzt nicht mehr so durch wie bisher. Wenn der Pilot Pech hatte, schlug der Propeller mit der Spitze auf den Boden und dann: Propellerbruch.

Das ist jetzt vorbei Rabe.

Hier schau Dir den ersten Testflug mit dem neuen Dreiblattprop an.“



Motte und Rabe – die bauen eine Tante Ju, eine Ju 52

Motte und Rabe – die bauen eine Tante Ju, eine Ju 52 – ein Gespräch unter Freunden #46

„Du Rabe.“ „Ja?“ „Die bauen eine Ju.“ „Wer Motte?“ „Die Montagsflieger. Die bauen eine Tante Ju.“

„So eine alte Kiste? Aber schön anzusehen und zu hören, die Ju 52. Mein Onkel Wilhelm erzählt immer davon und kommt dann ganz ins Schwärmen.“

Junkers Ju 52/3m in den Farben der Lufthansa AG – Quelle: Wikipedia, Markus Kress, CC BY-SA 3.0

„Ja Rabe, das glaube ich. Ich habe mir das Modell schon ansehen dürfen. Die Tante Ju ist noch nicht ganz fertig. Fliegen könnte sie schon, haben die mir gesagt. Es fehlen nur noch ein paar kleinere Schleifarbeiten, etwas Farbe, eine Kennung und das Logo der Montagsflieger, der aufsteigende Vogel.“ „Das wird ja wohl kein Problem sein.“

„Die Tante Ju ist komplett aus Depron gebaut und hat eine Spannweite von etwa anderthalb Meter.“ „Das ist recht groß. Und die soll fliegen?“ „Ja, mit Brushless, 3S Lipo, Höhenruder, Seitenruder und Querrudern.“ „Und was soll jetzt daran besonders sein Motte?“

„Die hoffen, dass die Tante Ju, so wie das Original recht langsam zu fliegen ist.“ „Das hoffen die? Und was macht sie so hoffnungsvoll?“ „Die setzen darauf, dass das Modell nicht so schwer ist.“ „Schwer? Das spricht aber nicht für ein langsam zu fliegendes Flugmodell. Wie schwer ist die Tante Ju denn?“

Rabe, ich habe das Modell mal heben dürfen. Nicht gerade schwer, eher leicht für die Größe. Wenn Du es genau wissen willst, mit allem Drum und Dran, mit Brushless, Regler, Servos, Empfänger, 3S Lipo 1000 mAh wiegt die Tante Ju mit 1,5 Meter Spannweite nur 595 Gramm, haben die gesagt Rabe.“ „Das ist ja ein Leichtgewicht. Da ist der Jet, den sie kürzlich gebaut haben, die McDonnell Douglas F-15 Eagle mit 620 Gramm schwerer. Ich bin gespannt.“

„Ich auch Rabe. Die wollen in diesen Tagen den Erstflug machen und wenn alles klappt, kommt auch etwas, aber wirklich nur etwas Farbe dran.

Sie sieht schon gut aus, unsere neue Tante, die Tante Ju oder?“

„Unbedingt Motte und erst einmal das Original. Toll. Komm wir schauen uns die berühmte D-AQUI an. Der NDR hat eine tolle Reportage über diesen Oldtimer produziert und gesendet. Hier schau.“


Motte und Rabe – Einbrecher auf frischer Tat gestellt

Motte und Rabe – Einbrecher auf frischer Tat gestellt – ein Gespräch unter Freunden #45

„Du Rabe.“ „Was gibt es Motte?“

„Bekomme ich da eine Belohnung?“ „Wofür Motte? Für eine gute Tat?“

„Ja, das kann man wohl sagen.“ „Und welche?“


Rabe, ich habe heute morgen einen Einbrecher gestellt. Auf frischer Tat habe ich den gestellt, auf unserer Terrasse.“ „Ach, Du? Du hast einen Einbrecher gestellt? Das muss ja ein Profi gewesen sein, wenn er sich von Dir auf frischer Tat hat erwischen lassen.“

„Ja, der hat ganz verdutzt geguckt, mir direkt in den Augen.“ „Und dann ist er vor Ehrfurcht und Angst erstarrt, Du hast ihn festgenommen, Handschellen angelegt und später der Polizei übergeben, die Dir demnächst einen Orden verleiht, oder?“ „Ja, so ungefähr. Nur festnehmen konnte ich ihn nicht, er hat sich ganz schnell aus dem Staub gemacht. Ob der wohl Angst vor mir hatte Rabe?“

„Angst vor Dir? Das glaube ich nicht, der wird andere Gründe gehabt haben.“ „Aber eine Belohnung habe ich mir doch sicherlich verdient Rabe.“ „Das stimmt. Du gibst mir davon die Hälfte ab, oder? Motte, wir sind doch Freunde?“

„Ja Rabe, wir sind Freunde und teilen. Ich habe den Einbrecher früher schon einmal gesehen. Der kommt mir irgendwie bekannt vor.“ „Und wo hast Du ihn schon einmal gesehen?“ „Ich glaube bei den Montagsfliegern. Da habe ich schon einmal einen Piloten gesehen, der so aussieht wie der Einbrecher. Es ist nur schon so lange her und ich bin mir nicht ganz sicher.“ „Dann hast Du ja wichtige Fahndungshinweise für die Polizei.“

„Ja Rabe, ich habe auch ein Foto von dem Einbrecher machen können. Er hat direkt in meine Kamera geguckt.“ „Zeig mal Motte.“

„Hier Rabe schau, sieht der dem Piloten von der kleinen Bleriot nicht ähnlich, der Einbrecher? Der ist ja selbst auch recht klein, so wie der Pilot von dem Flugmodell bei den Montagsfliegern.

Der hat in einem Meisenknödel Platz. Und schau wie er es geschafft hat, das Netz zu durchtrennen, um über seine Beute herzufallen. Das ist ein Draufgänger, ein tollkühner Flieger, wenn er es ist. Ein Fassadenkletterer und Einbrecher.

Ich habe ihn erwischt, ertappt, gestört. Er ist vor lauter Angst nur noch gerannt, weg, wie das eben Einbrecher so machen.“


„Und Du bist dann hinterher und hast ihn festgenommen und gefesselt?“ „Keine Chance Rabe. Es war vielleicht auch gut so. Er war auf alle Fälle in dem Knödel recht nett anzusehen, er guckte mich so lieb und freundlich an, als wären wir Freunde.“ „Freunde Motte?“ „Ja. Ich glaube, er ist nicht böse. Er hatte nur Hunger. Und die paar Krümel, die er sich genommen hat. Was soll es!“

Modelldaten

Eigenkonstruktion nach einem Schreiber-Bogen Kartonmodellbau, Depron, Balsaholz, Kleinteile, selbstgebaute Speichenräder, gefedertes Fahrwerk

  • 500 mm Spannweite
  • 400 mm Länge
  • 87 g Fluggewicht
  • Turnigy 1811-1500
  • Prop 5 x 3
  • Lipo 2S-180 mAh

Der Ideengeber für das Modell ist Torben Kuhlmann mit seinen wunderschönen Illustrationen in dem Buch „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte ein fliegenden Maus.“ Es ist die Geschichte einer Maus, die eines Tages bemerkt, dass es gefährlich geworden ist, da wo sie wohnt.

Torben Kuhlmann studierte Illustration und Kommunikationsdesign. Im Juni 2012 schloss er sein Studium mit dem Kinderbuch »Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus« ab. Es war Kuhlmanns erstes Bilderbuch, wurde innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller und ist mittlerweile in über 30 Sprachen erhältlich.

Eine traumhaft anmutende Geschichte, die auch die Fantasie der Lesenden beflügelt“, kommentiert Manfred Keiper, Lesart 3/2020. Erschienen ist das Buch im NordSüd-Verlag Zürich, ISBN-978-3314102103.

Es gibt inzwischen weitere Mäuseabenteuer: »Armstrong«, »Edison« und »Einstein«, sie sind bereits Kult.