Reise um die Erde – Belgien – Brügge

Das Venedig des Nordens – Wie aus einem Traum aus Wasser und Stein erhob sich vor uns Brügge, das stille Juwel Flanderns. Unser fliegendes Fahrrad glitt über Kanäle, die wie gläserne Adern die Stadt durchzogen, und spiegelte Giebel, Türme und Brücken in ihrem dunklen Wasser. Alles wirkte wie ein Gemälde aus einer fernen Zeit, als Händler und Seefahrer von hier aus in die Welt zogen.

Doch heute geschah etwas Besonderes: Ein weiteres Gefährt stieß zu uns – ein fliegendes Fahrrad mit einem Paraglider, dessen Schirm sich rot im Wind spannte wie ein zierliches Segel. Am Steuer saß ein Pilot, gekleidet im bunten Gewand eines Hofnarren, dessen Glöckchen leise klangen, wenn er eine Bewegung machte.

Mit einem schelmischen Lächeln zog er seine Bahnen über den Dächern, als wolle er die ganze Stadt mit fröhlichem Spott begrüßen. Brügge, dachte ich, hätte sich keinen besseren Gast erträumen können, denn hier, wo mittelalterliche Märkte und Feste einst den Alltag bestimmten, passte dieser närrische Begleiter wie eine Figur aus dem Bilderbuch.

Im Herzen der Stadt öffnete sich der Marktplatz, ein weiter Raum, gerahmt von farbenfrohen Fassaden. Der mächtige Belfried ragte hoch darüber, sein Glockenspiel ein Wächter über den Pulsschlag der Stadt. Von hier aus führte unser Blick in enge Gassen, vorbei an stillen Innenhöfen, wo Rosen rankten und Kopfsteinpflaster Geschichten flüsterten. Die Kanäle schimmerten wie Spiegel der Ewigkeit, und auf ihnen glitten Boote dahin, als wollten sie uns in die Seele Brügges hineintragen. Über eine Brücke gelangten wir zur Liebfrauenkirche, deren Turm stolz in den Himmel wies und deren Inneres das zarte Marmorbild einer Madonna von Michelangelo bewahrt – ein Schatz von unerwarteter Anmut.

Im Dämmerlicht folgten wir dem Wasser bis zum Beginenhof, wo weiße Häuser schweigend um einen grünen Hof standen, und weiter bis zu den Windmühlen, die sich am Rand der Stadt erhoben, als hielten sie seit Jahrhunderten still Wache.

Brügge war wie eine Melodie aus Stille und Wasser, aus Stein und Zeit – ein Ort, der nicht bloß besucht, sondern erträumt werden musste.

Und so zogen wir, begleitet vom heiteren Hofnarren mit seinem schillernden Segel, weiter über die Stadt hinaus, während unter uns die Kanäle wie goldene Fäden im Abendlicht leuchteten.

Reise um die Erde – Der Hofnarr am Himmel

Über den Wolken, dort wo die Luft dünn und die Stille grenzenlos ist, gleitet auf unserer Reise um die Erde bald auch ein Hofnarr auf einem wundersamen Fluggerät durch den Himmel. Mit rotem Tuch und spitziger Kappe trotzt er den Gesetzen der Schwerkraft – halb Träumer, halb Abenteurer.

Sein Vehikel, eine skurrile Mischung aus Mechanik und Fantasie, summt wie ein seltsames Insekt, während sein Licht den Weg durch das Wolkenmeer weist. Der Narr, sonst Diener des Lachens, wird hier zum Piloten einer Reise, die weit über Bühne und Palast hinausführt.

In der hier gezeigten Szene öffnet sich alsbald das Kapitel „Reise um die Welt – Brügge – Das Venedig des Nordens“ – ein Abschnitt voller Sehnsucht und Aufbruchsstimmung. Brügge, die Stadt der Gassen, Brücken und Geschichten, wird zum Ausgangspunkt einer Reise in das Unbekannte. Der Hofnarr erhebt sich über den alten Dächern und Kanälen, um von dort aus die Welt zu umrunden, zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Das Bild ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein Tor: hinein in eine Erzählung, die bald folgt, die das Spielerische mit dem Fernweh verbindet, das Leichte mit dem Geheimnisvollen.

Die Cheerleader-Drohne von Lichtenberg

Bei den Montagsfliegern in Lichtenberg herrschte an diesem sonnigen Montagnachmittag gespannte Vorfreude. Die begeisterten Modellflieger hatten schon vieles gesehen: kunstvolle Loopings, riskante Tiefflüge und einmal sogar einen Bratwurst-Abwurf per Segelflieger. Doch was nun bevorstand, war etwas völlig Neues.

Der berühmte – zumindest in der Gruppe sehr geschätzte – Choreograph Günter hatte eine Idee: „Wir brauchen Show! Wir brauchen Glamour!“, hatte er mit funkelnden Augen verkündet. Und so wurde die unscheinbare Drohne aus alten Zeiten kurzerhand zur Cheerleaderin der Lüfte umgestylt.

Mit knallroter Nasenkugel, orangenen Propeller-Puscheln und einem bunt wippenden Kugel-Schwanz schwebte sie schließlich in die Arena. Günter stand daneben mit einer Trillerpfeife um den Hals, als würde er gleich eine Broadway-Premiere anpfeifen. „Montagsflieger, seid ihr bereit?“ rief er. „Jaaaaa!“ brüllte der kleine Chor.

Dann erhob sich die Drohne, wirbelte auf, machte eine elegante Bewegung nach rechts, schwenkte nach links – und präsentierte stolz ihre bunten Cheerleader-Puschel im Wind und den Sonnenstrahlen. Bei jeder kunstvollen Figur klang es fast so, als rufe sie

„Give me an M! Give me an O! Give me an NTAG!“

Die Menge tobte, Günter wischte sich eine Träne der Rührung aus dem Augenwinkel und murmelte: „Das ist nicht nur Fliegen, das ist Kunst.“

Und so ging die „Cheerleader-Drohne“ als die wohl glanzvollste Showeinlage in die Geschichte der Montagsflieger ein.