Lucky 2m-Segler Eigenbau Huckepack

Dieter hat heute mehr als nur seinen kleinen Segler Calimero dabei; sein ganzer Stolz: Lucky, ein selbst entworfener und gebauter Segler, der mit seinen eleganten Linien und einer Spannweite von 2 Metern förmlich danach schreit, sich in die Luft zu erheben.

Die Vorbereitungen auf Flugfeld IV laufen. „So! Die nächste Dame! Mit demselben Herrn!“, fordert Andreas auf, der alles in Bild und Ton festhält, während Bernd schon seinen Nurflügel für einen Huckpackflug (demnächst im Video) aus dem Hangar holt.

„Also“, sagt Ralf mit einem Blick auf Lucky, „der ist heute auch noch dran?“ Dieter nickt eifrig. Seine Augen glänzen vor Aufregung, die pure Freude eines Mannes, der sein eigenes Werk zum Leben erwecken will. „Klar doch. Der muss heute auch noch fliegen!“

Die beiden schnallen den 2-Meter-Segler auf den Huckepackaufsatz, jeder Gurt wird straff gezogen, jede Verbindung noch einmal geprüft. Lucky ist größer, eleganter als der kleine Calimero, ein Modell, das die Blicke der Zuschauer auf sich zieht. Der Wanderer, der zuvor das Spektakel aus der Ferne beobachtet hat, nähert sich erneut und sieht fasziniert zu, wie der Segler startklar gemacht wird. Auch die Pferde stehen wieder am Rand der benachbarten Wiese, scheinbar unbeeindruckt von dem erneuten Treiben.

„Bereit?“ Ralf schaut fragend zu Dieter hinüber, die Hand schon am Gashebel der Wilga. „Mehr als bereit“, antwortet Dieter, die Begeisterung in seiner Stimme kaum zu überhören. „Dieses Mal geht’s richtig hoch.“ Die Wilga setzt sich erneut in Bewegung, und wie ein Gespann erheben sich das Flugzeug und Lucky sanft in die Lüfte, höher und höher, bis die Welt unter ihnen kleiner wird.

„Wunderbar“, ruft Dieter. Seine Augen folgen jeder Bewegung des Seglers, der Huckepack mit der Wilga in die Höhe getragen wird. Es ist ein Moment purer Euphorie, eine Bestätigung all der Stunden, die er in dieses Modell gesteckt hat.

Doch am Ende redet Dieter bereits von mehr: „So, wir legen jetzt eine 5-Meter-Maschine auf!“ Ralf lacht. „Eine 5-Meter-Maschine? Ich bin dabei.“

Alle grinsen nur, wissend, dass in der Welt der Modellflieger viel erzählt wird. Wie Jäger oder Angler, die von den größten Trophäen berichten, geht es auch hier mal mehr um Träume als um die Realität.

Aber heute, in der klaren, angenehmen Herbstluft, scheint nichts unmöglich.

Calimero – Huckepack

Dieter steht am Rand von Flugfeld IV, sein Blick fest auf den kleinen Calimero gerichtet, den er gerade auf den Huckepackaufsatz der Wilga gelegt hat. Der Segler, mit einer Spannweite von gerade mal 1000 Millimetern, wirkt zierlich im Vergleich zur mächtigen Wilga. Doch Dieter vertraut auf das robuste Flugzeug – und auf den Aufsatz, den er und Ralf mit einigen Stunden Arbeit zu diesem Moment gebracht haben. Sorgfältig schnallen Ralf und Bernd den Segler fest, jede Bewegung sitzt, jede Schraube wird noch einmal geprüft. Es gibt keinen Platz für Fehler.

„Alles fest?“, fragt Ralf, als er den Motor der Wilga startet. Dieter nickt, schaut noch einmal prüfend nach oben. Ja, alles ist bereit. Gerade in diesem Moment taucht eine Frau mit zwei Pferden am Rand des Feldes auf. Sie beobachtet neugierig das Geschehen, während die Pferde unruhig die Ohren spitzen. „Die sollen sich an die Modellflugzeuge gewöhnen“, sagt sie lächelnd. Doch jetzt zählt nur noch der Flug.

Die Wilga hebt ab, der Calimero auf ihrem Rücken. Das Flugzeug steigt stetig, scheinbar mühelos. Die Wolken sind dicht, der Wind schiebt das Flugzeug sanft, die Modelle zeigen sich im Gegenlicht der Sonne nur noch als Silhouetten.

Ralf wirft einen kurzen Blick zu Dieter, der neben ihm in die Höhe starrt, als ob er das Flugzeug nur mit seinen Gedanken steuern könnte. „Ich werf dich jetzt ab“, meint Ralf, die Hand am Schalter. Doch Dieter, dessen Augen die Höhen sehnsüchtig fixieren, schüttelt schnell den Kopf.

„Warum denn? Das ist doch noch keine Höhe!“ Dieters Stimme ist entschlossen, fast fordernd. Er will den Himmel, er will den Wind, und er will weit hinauf. Die Wilga steigt weiter, kämpft sich höher und höher durch die Luftschichten, während der kleine Segler auf ihrem Rücken ruhig verharrt, als würde er sich nur noch auf den Moment des Loslassens vorbereiten. „Ich seh den kaum noch“, murmelt Dieter, die Augen zusammengekniffen gegen das Grau des Himmels. Der Calimero ist fast nur noch ein Punkt, weit entfernt, kaum auszumachen in der Höhe.

„Wo bin ich denn? Ach da…“ Er stutzt, blinzelt. „Worum fliegt der denn jetzt? Auf dem Kopf oder was? Viel zu hoch.“ „Das hab ich doch gesagt. Du wolltest doch so hoch!“

Dieter lacht entspannt, die Wilga landet und Calimero auch irgendwann.

LT200 Flex – Huckepack unter den Wolken

Ein Sonntagnachmittag im Oktober 2024. Der Himmel ist schwer von Wolken, grau und träge, während der Wind aus Süd-Ost weht. Spannung liegt in der Luft, unsichtbar, aber greifbar, denn heute wird es sich entscheiden: Wird der neue Huckepackaufsatz für die Black Horse Wilga halten, was sich Ralf und Dieter von ihrer Gemeinschaftarbeit erhoffen?

Auf dem Flugfeld IV herrscht reges Treiben. Der LT200 Flex, ein Holzbaukastenmodell von Aeronaut wird sorgsam für den Huckepackflug auf der Wilga vorbereitet, jede Bewegung präzise, jede Schnalle geprüft. Die beiden Männer, tief in ihrem Element, wissen genau, was sie tun. Die beiden Flugzeuge sind mehr als nur Technik – sie sind ein Stück Freiheit, eine Verheißung auf ein Abenteuer, das gerade erst beginnt. Ein Wanderer, der zufällig vorbeikommt, bleibt stehen. Sein Blick ist neugierig, er weiß noch nicht, was gleich passieren wird. Aber er spürt, dass es etwas Besonderes ist und will es festhalten.

Ralf und Georg, die beiden Piloten, wechseln letzte Worte. Kurze, präzise Absprachen – mehr ist nicht nötig, denn beide verstehen sich wortlos. Die Wilga steht zum Start bereit, der Huckepackaufsatz fest montiert, der LT200 Flex sicher aufgelegt. Ralf schließt die Augen für einen Moment, spürt den Wind auf der Haut, den Rhythmus der Natur – dann gibt er das Zeichen. Der Motor der Wilga läuft an, der Propeller rotiert, die Maschine vibriert und setzt sich in Bewegung unter den wachsamen Augen der Piloten und Zuschauer.

Mit einem leichten Ruck erhebt sich die Wilga. Huckepack trägt sie den LT200 Flex mit sich empor, wie ein schwereloses Wesen, das den Gesetzen der Schwerkraft trotzt. Die Wolken scheinen näher zu kommen, als das Flugzeug in die Höhe steigt, auf Kurs zu den Wolken am Himmel. Andreas, der Kameramann, verfolgt das Spektakel auf dem Display der GoPro, während er kommentiert, als wolle er das Bild mit seinen Worten festhalten.

Der Wanderer folgt dem Flug mit seinen Augen und ist fasziniert. Ralf und Georg sind ganz in den gemeinsamen Steigflug versunken. Der Huckepackflug verläuft ruhig, fast lautlos in der Ferne, während das Rauschen des Windes die Anspannung des Tages mit sich trägt. Der Erfolg oder Misserfolg dieser Mission hängt von jedem Handgriff ab.

Hoch oben, nicht fern von den Wolken wird sich zeigen, ob sich der Bau des Huckpackaufsatzes nicht nur für Ralf und Dieter, sondern für alle Montagsflieger und Interessierte gelohnt hat.

Aber für jetzt, im Moment des Aufstiegs, scheint alles möglich.