Am Stellweg in der Heide schlummert ein Weiher als wäre er ein Tor zu einer anderen Welt. Der tief schwarze Grund des Gewässers ist von trockenem Gras, Farnen und knorrigen Bäumen umgeben, die ihre schattigen Gestalten über das stille Wasser neigen. Totholz, Äste und Zweige liegen verstreut, wie stumme Zeugen einer längst vergangenen Zeit, während welke Blätter leise im Wind rascheln und das Echo vergangener Tage heraufbeschwören.
Still ruht der Weiher, und dennoch scheint er von einer unheimlichen Aura umgeben zu sein, als würde er die Geheimnisse seiner tiefen Gewässer hüten. Geisterhaft spiegeln sich Wolken und Pflanzen in seiner glatten Oberfläche, und der Nebel, der sich am Abend langsam über die Landschaft legt, verstärkt das Gefühl des Unheimlichen.
Es heißt, dass dieser Ort von den Geistern der Vergangenheit bewohnt wird, von Untoten, die in den Schatten lauern und darauf warten, dass die Nacht ihr Reich beherrscht. Man erzählt sich Geschichten von verlorenen Seelen, die in den Tiefen des Weihers gefangen sind, von düsteren Gestalten, die durch den Nebel wandeln und ihr Unwesen treiben.
Und so bleibt der Ort ein Ort der Geheimnisse, ein Ort, an dem das Unbekannte regiert und die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen. Denn in der Heidelandschaft, wo der Stellweg ins Nichts zu führen scheint und das ruhige Wasser des Weihers die Welt in seinem Spiegelbild verzerrt, liegt das Geheimnis verborgen, das nur die Mutigen zu lüften vermögen.