Reise um die Erde – Der Hofnarr am Himmel

Über den Wolken, dort wo die Luft dünn und die Stille grenzenlos ist, gleitet auf unserer Reise um die Erde bald auch ein Hofnarr auf einem wundersamen Fluggerät durch den Himmel. Mit rotem Tuch und spitziger Kappe trotzt er den Gesetzen der Schwerkraft – halb Träumer, halb Abenteurer.

Sein Vehikel, eine skurrile Mischung aus Mechanik und Fantasie, summt wie ein seltsames Insekt, während sein Licht den Weg durch das Wolkenmeer weist. Der Narr, sonst Diener des Lachens, wird hier zum Piloten einer Reise, die weit über Bühne und Palast hinausführt.

In der hier gezeigten Szene öffnet sich alsbald das Kapitel „Reise um die Welt – Brügge – Das Venedig des Nordens“ – ein Abschnitt voller Sehnsucht und Aufbruchsstimmung. Brügge, die Stadt der Gassen, Brücken und Geschichten, wird zum Ausgangspunkt einer Reise in das Unbekannte. Der Hofnarr erhebt sich über den alten Dächern und Kanälen, um von dort aus die Welt zu umrunden, zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Das Bild ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein Tor: hinein in eine Erzählung, die bald folgt, die das Spielerische mit dem Fernweh verbindet, das Leichte mit dem Geheimnisvollen.

Die Cheerleader-Drohne von Lichtenberg

Bei den Montagsfliegern in Lichtenberg herrschte an diesem sonnigen Montagnachmittag gespannte Vorfreude. Die begeisterten Modellflieger hatten schon vieles gesehen: kunstvolle Loopings, riskante Tiefflüge und einmal sogar einen Bratwurst-Abwurf per Segelflieger. Doch was nun bevorstand, war etwas völlig Neues.

Der berühmte – zumindest in der Gruppe sehr geschätzte – Choreograph Günter hatte eine Idee: „Wir brauchen Show! Wir brauchen Glamour!“, hatte er mit funkelnden Augen verkündet. Und so wurde die unscheinbare Drohne aus alten Zeiten kurzerhand zur Cheerleaderin der Lüfte umgestylt.

Mit knallroter Nasenkugel, orangenen Propeller-Puscheln und einem bunt wippenden Kugel-Schwanz schwebte sie schließlich in die Arena. Günter stand daneben mit einer Trillerpfeife um den Hals, als würde er gleich eine Broadway-Premiere anpfeifen. „Montagsflieger, seid ihr bereit?“ rief er. „Jaaaaa!“ brüllte der kleine Chor.

Dann erhob sich die Drohne, wirbelte auf, machte eine elegante Bewegung nach rechts, schwenkte nach links – und präsentierte stolz ihre bunten Cheerleader-Puschel im Wind und den Sonnenstrahlen. Bei jeder kunstvollen Figur klang es fast so, als rufe sie

„Give me an M! Give me an O! Give me an NTAG!“

Die Menge tobte, Günter wischte sich eine Träne der Rührung aus dem Augenwinkel und murmelte: „Das ist nicht nur Fliegen, das ist Kunst.“

Und so ging die „Cheerleader-Drohne“ als die wohl glanzvollste Showeinlage in die Geschichte der Montagsflieger ein.


Emma – Abenteuer im Teich

Die erste Testfahrt mit dem brandneuen Schiffsschraubenschutz im Teich begann noch ganz harmlos. Ein leichter Wellengang kräuselte das Wasser, das so flach war, dass selbst Gummistiefelträger aufrecht hindurchspaziert wären. Blätter und Grashalme dümpelten gemütlich an der Oberfläche, als wollten sie Emma gleich zum Belastungstest herausfordern. Unter Wasser tummelten sich kleine Fische und ausgewachsene Karpfen, die das Spektakel neugierig beobachteten und wahrscheinlich schon Wetten abgeschlossen hatten: „Schafft sie’s diesmal ohne Hänger?“

Doch dann die Überraschung: Ein geheimnisvolles Wesen lauerte im Schatten des Schilfs – ein Krokodil! Zumindest sah es so aus: gelbgrüner Panzer, Augen knapp über der Wasseroberfläche, unbeweglich wie ein altes Schiffswrack.

Normalerweise hätte jede andere schwimmende Lok an dieser Stelle die Bremse gezogen – aber nicht Emma! Mutig, entschlossen und mit der Kraft ihrer neuen Schraubenrüstung schnaubte sie kurz, setzte an und schwupps: schon hatte sie das Tier am Seil.

Jetzt bot sich ein Bild für die Götter. Emma dampfte stolz ihre Runden, und hinter ihr zappelte das Krokodil, artig wie ein Boot an der Leine. Am Ufer hatten sich Schaulustige versammelt: Kinder mit Eis in der Hand, Rentner mit Ferngläsern, und sogar ein Hund, der mit offenem Maul nicht recht wusste, ob er bellen oder ins Wasser springen sollte.

Alle verfolgten das kuriose Gespann – die kleine Lok und ihr neues Haustier, das grimmigste Deko-Krokodil, das je in einem Teich gelegen hatte.