B-Schlepp mit dem kleinen Calimero

In einer kleinen, von Abenteuerlust getriebenen Modellflugwelt beginnt das nächste große Kapitel. Der Star des Tages: ein winziges Modellflugzeug namens Calimero. Während er in den Händen seines Besitzers Dieter mutig in den blauen Himmel blickt, wird das 20 Meter lange Schleppseil an einen mächtigen Desert Buggy eingehangen. Der Buggy, eine Art kräftiger Käfer auf dicken Reifen, steht im feuchten Gras schon sabbernd bereit. Einmal durch die Wiese von Flugfeld IV und dann geht es mit Calimero geradewegs ab in die Lüfte! So der Plan.

Mit seinem Brushless startet der Buggy seinen spektakulären Zug. Grashalme fliegen zur Seite, Wassertropfen spritzen. Das Schleppseil spannt sich, als wolle es eine kühne Sinfonie in A-Moll spielen, und der Buggy pflügt sich entschlossen durch das Gelände. „Calimero, bereit für den Himmel?“ könnte man jetzt fast fragen – würde Calimero das nicht als einen Hauch von Unsicherheit bei der Bodencrew werten.

Und da hebt er ab! Der winzige Flieger fliegt aufwärts, mit dem Charme eines übergroßen Gänseblümchens, das sich irgendwie von seinen Wurzeln gelöst hat. Eine spektakuläre Mischung aus Anmut und… nun ja, leichtem Zittern. Der Buggy, nun selbst halb im Schlepptau gefangen, strampelt weiter, als wolle er beweisen, dass nichts ihn davon abhalten kann, Calimero weiter emporzuheben.

Ein ruhmreicher Moment bei den Montagsfliegern in der Geschichte des Modellflugs, von der Bodencrew mit einem anerkennenden Nicken kommentiert.

Da fliegt er nun, klein und frei, während der Desert Buggy zum Startplatz zurückfährt.

Der Himmel gehört Calimero – oder zumindest für die nächsten paar Sekunden, bevor die Schwerkraft ein Wörtchen mitzureden hat.

Projekt Weihe 50 #14

In dem Gemeinschaftsprojekt Weihe 50 als Nachbau des Graupner Holzbaukastens aus den 60er-Jahren hat Bernd die von Georg 3D konstruierten und von Udo gedruckten vier Rumpfteile zu einer Einheit zusammengebracht, gespachtelt und einiges an Schleifarbeit geleistet.

Einzelheiten dazu und wie dieses Urmodell weiter auf das Abformen und Fertigen zum GFK-Rumpf vorbereitet wird, erklärt Bernd in dem Video.

Lucky 2m-Segler Eigenbau Huckepack

Dieter hat heute mehr als nur seinen kleinen Segler Calimero dabei; sein ganzer Stolz: Lucky, ein selbst entworfener und gebauter Segler, der mit seinen eleganten Linien und einer Spannweite von 2 Metern förmlich danach schreit, sich in die Luft zu erheben.

Die Vorbereitungen auf Flugfeld IV laufen. „So! Die nächste Dame! Mit demselben Herrn!“, fordert Andreas auf, der alles in Bild und Ton festhält, während Bernd schon seinen Nurflügel für einen Huckpackflug (demnächst im Video) aus dem Hangar holt.

„Also“, sagt Ralf mit einem Blick auf Lucky, „der ist heute auch noch dran?“ Dieter nickt eifrig. Seine Augen glänzen vor Aufregung, die pure Freude eines Mannes, der sein eigenes Werk zum Leben erwecken will. „Klar doch. Der muss heute auch noch fliegen!“

Die beiden schnallen den 2-Meter-Segler auf den Huckepackaufsatz, jeder Gurt wird straff gezogen, jede Verbindung noch einmal geprüft. Lucky ist größer, eleganter als der kleine Calimero, ein Modell, das die Blicke der Zuschauer auf sich zieht. Der Wanderer, der zuvor das Spektakel aus der Ferne beobachtet hat, nähert sich erneut und sieht fasziniert zu, wie der Segler startklar gemacht wird. Auch die Pferde stehen wieder am Rand der benachbarten Wiese, scheinbar unbeeindruckt von dem erneuten Treiben.

„Bereit?“ Ralf schaut fragend zu Dieter hinüber, die Hand schon am Gashebel der Wilga. „Mehr als bereit“, antwortet Dieter, die Begeisterung in seiner Stimme kaum zu überhören. „Dieses Mal geht’s richtig hoch.“ Die Wilga setzt sich erneut in Bewegung, und wie ein Gespann erheben sich das Flugzeug und Lucky sanft in die Lüfte, höher und höher, bis die Welt unter ihnen kleiner wird.

„Wunderbar“, ruft Dieter. Seine Augen folgen jeder Bewegung des Seglers, der Huckepack mit der Wilga in die Höhe getragen wird. Es ist ein Moment purer Euphorie, eine Bestätigung all der Stunden, die er in dieses Modell gesteckt hat.

Doch am Ende redet Dieter bereits von mehr: „So, wir legen jetzt eine 5-Meter-Maschine auf!“ Ralf lacht. „Eine 5-Meter-Maschine? Ich bin dabei.“

Alle grinsen nur, wissend, dass in der Welt der Modellflieger viel erzählt wird. Wie Jäger oder Angler, die von den größten Trophäen berichten, geht es auch hier mal mehr um Träume als um die Realität.

Aber heute, in der klaren, angenehmen Herbstluft, scheint nichts unmöglich.