Ursprünglich als Hochgeschwindigkeitszug für den Bahnverkehr entwickelt, wurde der ET403 in den 1970er Jahren zu einer der technologisch fortschrittlichsten Zuggarnituren seiner Zeit. Heute fährt er wieder regelmäßig – als Modell im Maßstab 1:87 in Hennef (Sieg).
Der ET403 wurde von der Deutschen Bundesbahn (DB) in den frühen 1970er Jahren als Reaktion auf den steigenden Bedarf an schnellen, komfortablen Zügen entwickelt. Die Idee war, ein Fahrzeug zu schaffen, das modernste Technik mit einem futuristischen Design verbindet. Zwischen 1973 und 1975 wurden vier vierteilige Triebzüge von der Deutschen Bundesbahn gebaut.
Besonders markant am ET403 ist seine aerodynamische Kopfform, die an einen Flugzeugcockpit erinnert, was ihm schnell den Spitznamen „Donald Duck“ einbrachte. Die Züge waren voll elektrisch angetrieben und konnten Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen – eine bemerkenswerte Leistung für die damalige Zeit. Sie waren mit Jakobs-Drehgestellen ausgestattet, die den Laufkomfort verbesserten und gleichzeitig Gewicht sparten. Auch die Vielfachsteuerung war ein technisches Highlight, da sie den Betrieb mehrerer Einheiten zusammen ermöglichte.
Der Lufthansa Airport Express
Nachdem der ET403 in den späten 1970er Jahren im Nahverkehr weniger zum Einsatz kam, fand er Anfang der 1980er Jahre eine neue Bestimmung. Die Lufthansa suchte nach einer innovativen Möglichkeit, Passagiere zwischen den Flughäfen Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart zu befördern. Der ET403 wurde modernisiert und unter dem Namen „Lufthansa Airport Express“ in die Dienste der Fluggesellschaft gestellt.
Die Züge erhielten ein neues Farbschema in den Lufthansa-Farben Weiß, Blau und Gelb, und das Interieur wurde auf ein erstklassiges Niveau gebracht, um den Ansprüchen der Flugreisenden zu genügen.
Das Angebot wurde zu einer Art „fliegendem Zug“:
Es gab Check-in-Möglichkeiten an Bord, Gepäcktransportservices und eine komfortable Ausstattung, die der ersten Klasse eines Flugzeugs ähnelte.
Von 1982 bis 1993 verkehrte der Lufthansa Airport Express erfolgreich und bot eine direkte Verbindung zwischen den Flughäfen und wichtigen deutschen Städten. Mit der zunehmenden Konkurrenz durch den Ausbau des ICE-Netzes wurde der Betrieb jedoch eingestellt. Leider.
Ich erinnere mich gerne an diesen Zug und verbinde damit persönliche Erlebnisse. Auf meiner Rückreise aus dem sechswöchigen Urlaub in Canada im Mai 1987 mit der Lufthansa von Vancouver über Calgary, die Weiten des Landes, den Atlantik ging es ab Flughafen Frankfurt mit einem der vier ET403 Lufthansa Airport Express am linken Rheinufer entlang nach Köln Hauptbahnhof.
Heute habe ich meinen eigenen ET403 Lufthansa Airport Express. Nicht im Original, dafür sind Wohnung und auch Straße zu klein. Aber als Modell im Maßstab 1:87 H0 passt es. Meinen „Donald Duck“ von der Firma Lima, Gleichstromsystem, hat Udo auf Wechselstrom und Digital umgerüstet und als ständige Leihgabe in den Bestand seiner Loks und Triebfahrzeuge in seinem Bahnbetriebswerk aufgenommen.
Seit Januar 2025 steht er da nicht nur herum, sondern vekehrt regelmäßig auf dem weiten Streckennetz.
So hat auch Hennef (Sieg) seinen „Donald Duck“ und ich habe mein Dauerticket. (GD)